Drei Mal ist Mesut Özil seit seinem Wechsel zu Fenerbahçe bislang zum Einsatz gekommen, zweimal haben die "Kanarienvögel" dabei empfindliche Niederlagen einstecken müssen. Und nun ist mit dem türkischen Pokal auch die erste Titel-Chance dahin. 

Am Ende standen sie auf dem Rasen des Ülker Stadyumus und blickten verdutzt in den Kadıköyer Nachthimmel – mittendrin Mesut Özil. Nach der Derby-Niederlage gegen Erzrivale Galatasaray am vergangenen Wochenende scheiden Özil und Fenerbahçe am Dienstagabend im Viertelfinale des türkischen Pokals gegen den in Liga stark kriselnden Meister Başakşehir aus. Genau wie beim Debüt gegen Hatayspor und dann gegen Galatasaray wurde Özil in der zweiten Halbzeit eingewechselt und sollte so der Mannschaft den nötigen Impuls für die Restspielzeit verleihen. Der Plan von Fenerbahçe-Trainer Erol Bulut ging wie schon am zurückliegenden Samstag im Derby nicht auf: Özil trumpfte im Mittelfeld zwar gelegentlich auf und gefiel durch Übersicht bei seinen Pässen, jedoch waren diese meist mehr horizontal als vertikal gespielt und so nur selten zielführend. Bei den möglicherweise chancenkreierenden Freistoßen in der gegnerischen Hälfte kurz vor Schluss musste er dann sogar seinen Mannschaftskollegen den Vortritt lassen. Der Özil-Effekt – für Fenerbahçe ist er erst einmal verpufft.

Das Ausscheiden im türkischen Pokal ist für den sehnsüchtig nach Titel gierenden Traditionsklub aus Kadıköy mit Sicherheit bitter, allerdings zu verkraften. Über allem steht ohnehin der Gewinn der Meisterschaft, wo es am kommenden Samstag nun zum nicht unterschätzenden Aufsteiger aus Karagümrük geht – wieder ein Istanbuler Stadtduell! Sowohl bei Trainer Erol Bulut, der appelliert, das Pokal "schnell zu vergessen", als auch bei Mesut Özil, der sich nach Spielschluss gegen Başakşehir nicht äußern wollte, geht es dort um viel. Unruhe und Kritik, was momentan noch leisen Zweifeln gleicht, soll auf keinen Fall entstehen, ein Sieg – möglicherweise dann mit Özil in der Startelf – ist dafür aber Pflicht.