Nach einer Roten Karte gegen Rizespors Fabricio Baiano nach 35 Sekunden spielte sich Fenerbahçe in Überzahl in einen Rausch. Mit 6:0 triumphierten die "Kanarienvögel" schlussendlich am Freitagabend am Schwarzen Meer und verdeutlichten damit nachdrücklich ihre Champions-League-Ambitionen. 

Schon im Vorfeld sorgte die Freitagabendpartie zwischen Rizespor und Fenerbahçe für ein Kuriosum, war doch bis wenige Stunden vor Anpfiff kein Schiedsrichter für das Spiel angesetzt. Letztlich wurde Hamit Umut Meler als Unparteiischer bestimmt und dieser stand nach nur wenigen Sekunden dann auch gleich im Fokus: Nach einem Foul im Mittelfeld, gefolgt von einem leichten, aber deutlichen Schlag auf den Rücken gegen Kim Min-Jae sah Rizes Fabricio Baiano nach rekordverdächtigen 35 Sekunden die Rote Karte – eine im Sinne der Regel gerechtfertigte, mit Blick auf die Spieldauer aber auch durchaus harte Entscheidung von Hamit Umut Meler. Die aus der Überzahl resultierende Überlegenheit von Fenerbahçe sollte sich dann auch schnell auszahlen: Einen Mert-Hakan-Yandaş-Abschluss von der Strafraumgrenze konnte Rizespor-Keeper Akkan noch nur Seite abwehren, Serdar Dursun setzte aber entschieden nach, legte nochmal ab für Rossi (8.), der dann aus halbrechter Position flach links unten zur Führung treffen konnte.

Bis zur Halbzeit erspielten sich die "Kanarienvögel" eine Vielzahl von Chancen, ließen diese aber teils kläglich liegen. Erst in der ausgedehnten Nachspielzeit der ersten Hälfte sollte es dann wieder im Tor der Gastgeber klingeln – bedingt von teilweise haarsträubenden und dilettantischen Aktionen Rizespors. Erst rutschte Ronaldo Mendes mit dem ausgestreckten Arm in eine Flanke, dann grätschte Eren Albayrak seinen Gegenspieler rüde und ohne jegliche Chance auf den Ball von hinten um – beide Aktionen rechts innerhalb des Sechzehners, beide Male zeigte Hamit Umut Meler auf den Elfmeterpunkt, beide Male verwandelte Serdar Dursun (45.+3/45.+7) per hartem sowie platziertem Schuss in die linke untere Ecke.

Im zweiten Durchgang dann das selbe Spiel – Rizespor war mit zehn Mann den torhungrigen "Kanarienvögel" in jeder Hinsicht ausgeliefert, und im Gegensatz zum ersten Durchgang nutzten Serdar Dursun und Co. ihre Chancen nun gewissenhafter. Nach einem noch stark parierten Kopfball von Arda Güler staubte Serdar Dursun (51.) nur wenige Minuten nach dem Seitenwechsel aus kürzester Distanz zum 4:0 ab und markierte damit den persönlichen Dreierpack. Weiter ging die gelb-marineblaue Tor-Gala mit einer butterweichen Flanke von Arda Güler vom linken Strafraumeck aus in die Mitte, wo der inzwischen eingewechselte Enner Valencia (66.) in den linken Torwinkel köpfte. Arda Güler, der beinahe minütlich Chancen kreierte, scheiterte später dann selbst aus kurzer Distanz an einem Treffer, der von einem auf der Linie klärenden Rize-Verteidiger noch vereitelt wurde. Als sich Güler, Rossi und Zajc den Gegner im Strafraum zurecht legten und am Ende der Kombination Nazim Sangare (76.) das halbe Dutzend vollmachte, war der Gastgeber dann ein ums andere Mal wieder geschlagen.

Mit dem höchsten Saisonsieg festigt Fenerbahçe Tabellenplatz 2 und vermiest Tabellenführer Trabzonspor die vorzeitige Meisterschaft an diesem Wochenende. Nächste Woche geht es für die Kadıköy-Truppe dann zuhause gegen Gaziantep weiter.