Für Fenerbahçe stand nach dem unglücklichen Auftritt in der Europa League das nächste Heimspiel auf dem Plan. Gegen Kasımpaşa ging man allerdings als klarer Favorit ins Rennen und wurde diesem Status zu Anfang auch gerecht. Nach dem Anschlusstreffer im zweiten Durchgang mussten die Gelb-Marineblauen allerdings doch wieder lange zittern.

Vítor Pereira stellte im Vergleich zur Niederlage gegen Olympiakos Piräus gleich fünfmal um und brachte Aziz, Crespo, Gümüşkaya, Berisha und Dursun für Novák, Yandaş, Osayi-Samuel, Pelkas und Valencia, die allesamt auf die Bank rotierten.

15 Minuten lang ging es vor allem physisch zu Werke. Beide Teams schenkten sich nichts, kamen allerdings auch zu keinen Torannäherungen. Dann aber nahm sich Rossi ein Herz, setzte sich gut durch, passte zu Berisha und der Deutsche hielt nach einer guten Drehung einfach mal drauf. Sein Schuss wurde abgefälscht, flog über Gästekeeper Ertuğrul Taşkıran und senkte sich dann perfekt ins Tor (16.). Danach verflachte das Spiel leider wieder. Fenerbahçe blieb die bestimmende Mannschaft, versäumte es aber, die Führung zu erhöhen. Die besten Chancen hatten in kurzer Abfolge Dursun und Gümüşkaya, deren Versuche allerdings beide kein Problem für Taşkıran darstellten. Das änderte sich erst in der Nachspielzeit und erneut war Rossi der Ausgangspunkt. Wieder brach der Uruguayer auf der linken Seite durch und passte den Ball in den Rückraum, wo dieses Mal Luiz Gustavo an der Strafraumkante wartete und mit einem platzierten Linksschuss genau die Lücke zwischen Pfosten und Torwart traf (45.+4). So ging es mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine.

Travnik macht es wieder spannend

Für die zweiten 45 Minuten ersetzte Miha Zajc den emsigen Crespo und mit Nabil Dirar kam auch ein ehemaliger "Kanarienvogel" für Kasımpaşa ins Spiel. Der Marokkaner führte sich dann auch direkt gut ein und setzte Eysseric in Szene, dessen Gewaltschuss aus spitzem Winkel Bayındır spektakulär entschärfte. Wenige Minuten später war der Schlussmann allerdings machtlos. Nach einem Ballverlust von Zajc im Mittelfeld kam der Ball zu Michael Travnik, der Tscheche ließ Szalai aussteigen und setzte seinen Schuss perfekt neben den linken Pfosten (53.). Pereira brachte Novák und Valencia für Gümüşkaya und Dursun, die zwar beide bemüht, aber auch unglücklich agiert hatten. Spätestens jetzt musste Fenerbahçe wieder zittern und trug daran einmal mehr selbst die Schuld. Vielversprechende Raumgewinne und Angriffe wurden vertändelt, so dass die eigentlich harmlosen Gäste durchgehend eine Gefahr blieben. Schließlich hätte ein Treffer dem Favoriten empfindlich wehgetan. Soweit kam es allerdings nicht mehr. Fenerbahçe brachte den Vorsprung über die Zeit und darf sich über drei insgesamt verdiente Punkte freuen.