Nach dem starken Auftritt gegen Frankfurt sollte es für Fenerbahçe zuhause gegen Olympiakos Piräus nahtlos weitergehen. Es kam anders. Trotz klarer Feldvorteile erarbeitete man sich zu wenige Großchancen und stand dafür dreimal hinten zu offen. Ein 0:3 war die harte Konsequenz.

Vítor Pereira setzte auf die erwartete Elf: Bayındır, Szalai, Kim, Novák, Gustavo, Yandaş, Kadıoğlu, Osayi-Samuel, Rossi, Pelkas und Valencia sollten gegen den amtierenden griechischen Meister den ersten Heimsieg der Europa-League-Saison herausspielen. Bei den Gästen saß der ehemalige "Kanarienvogel" Mathieu Valbuena zunächst nur auf der Bank.

Die Gastgeber begannen beherzt und wurden dann allerdings eiskalt erwischt. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld schalteten die Griechen blitzschnell um, Tiquinho blieb cool und lupfte den Ball über den herausstürmenden Bayındır (6.). Der Treffer schockte Fenerbahçe merklich. Zwar behielten die Gelb-Marineblauen auch weiterhin klar die Oberhand, wirklich gefährlich kamen sie allerdings dennoch nicht vor das gegnerische Tor. Dazu führten Unachtsamkeiten und Abspielfehler immer wieder zu gefährlichen Kontern, die Olympiakos allerdings nicht für sich nutzen konnte. Die Heimfans hingegen hätten beinahe in der letzten Minute jubeln können, Rossi verzog allerdings und jagte den Ball über das Kreuzeck. So ging es trotz 62 Prozent Ballbesitz mit einem knappen Rückstand in die Pause.

Zwei baugleiche Tore begraben Fenerbahçes Hoffnungen

Die zweite Halbzeit begann personell und spielerisch unverändert. Die Gastgeber übernahmen die Kontrolle und Olympiakos ließ sie gewähren. Nach gut zehn Minuten hätte Pelkas so beinahe den Ausgleich erzielt, der Grieche traf allerdings nur den Pfosten. Zum Leidwesen seiner Mitspieler machte es sein Landsmann Masouras sogar doppelt besser. Gleich zwei Tore erzielte der Rechtsaußen fast deckungsgleich: schwaches Abwehrverhalten von Seiten Fenerbahçes, Bayındır wehrt einen Schuss ab, der Ball landet vor den Füßen des griechischen Nationalspielers und der knallt den Rebound von der Strafraumgrenze ins Netz (62. und 68.). Nun war klar, dass es für die "Kanarienvögel" nichts zu holen geben würde. Ihren Unmut ließen die Fans einmal mehr an Mert Hakan Yandaş aus, der bei seiner Auswechslung mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedet wurde. Immerhin Valbuena wurde bei seiner Einwechslung kurz vor Ende freundlich begrüßt. So trudelte das Spiel schließlich aus, da auch Berisha eine Großchance nicht nutzen konnte. Fenerbahçe musste eine empfindliche Niederlage hinnehmen, die deutlich höher ausfiel, als es der Spielverlauf eigentlich hergegeben hätte.

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