Statt eines weiteren verdienten Sieges ging Fenerbahçe ohne Regiesseur Sosa gegen den Tabellensechzehnten Konyaspor baden. Nach einem ideen- und glücklosen Auftritt war die schmerzhafte 0:2-Heimniederlage gegen den Außenseiter insgesamt verdient.

Erol Bulut vertraute für die vermeintliche Pflichtaufgabe gegen Konyaspor weitestgehend auf die Elf vom Arbeitssieg in Antalya. Lediglich Thiam ersetzte den angeschlagenen Sosa. Dieser Wechsel zog allerdings gleich mehrere Veränderungen nach sich. Tufan rückte neben Gustavo auf die Sechs und Pelkas vom linken Flügel auf seine angestammte Position in die Mitte, was dem Heimteam zu einer etwas offensiveren Grundformation verhalf. Diese Idee war von Beginn an auch auf dem Feld zu sehen. Die Gastgeber drückten vom Anpfiff an und wollten keine Zweifel daran aufkommen lassen, dass sie ihrer Favoritenrolle gerecht werden würden. Einziger Wehrmutstropfen: Großchancen ergaben sich lange Zeit nicht. Einzig ein Fernschuss von Tufan streifte nach 23 Minuten nur knapp am Gästetor vorbei, während kurze Zeit später auch der Gegner aufwachte, Deni Milošević alleine vor Altay Bayındır auftauchte, allerdings zu lasch lupfte und den hochgewachsenen Schlussmann nicht überwinden konnte. Besser machte es dann Dimitris Pelkas. Gökhan Gönül passte von der rechten Außenbahn in den Rückraum und von dort lupfte der Grieche den Ball gefühlvoll ins Netz. Das Problem: in der Entstehung hatte Valencia den Ball wohl mit der Hand berührt und so erkannte der Schiedsrichter nach einem ausgiebigen Blick auf den VAR-Monitor wieder ab. So blieb es trotz einer üppigen Nachspielzeit vorerst beim 0:0.

Zwei Wirkungstreffer bremsen Fenerbahçe aus

Zur zweiten Halbzeit brachte Bulut Matchwinner Perotti für den erneut unauffälligen Thiam, wirklich besser wurde die Performance allerdings leider trotzdem nicht. Fenerbahçe mühte sich zwar nach Kräften, insbesondere im letzten Drittel sorgten Missverständnisse und Abspielfehler allerdings dafür, dass Ibrahim Šehić kaum geprüft wurde. Konyaspor wiederum gab sich lange Zeit mit dem Punkt zufrieden. Dann allerdings schlugen sie ebenso gnadenlos wie sehenswert zu. Im Anschluss an eine Ecke zeigten sich die Gastgeber arg unsortiert, Shengelia köpfte den Ball an den Strafraumrand, wo Marko Jevtović einen Seitfallzieher auspackte und Bayındır keine Chance ließ (68.). In der Folge rannte Fenerbahçe wütend an, entblößte damit seine Abwehr und fing sich direkt den nächsten Treffer. Nach einem langen Schlag aus der Hälfte der Gäste stand Kravets plötzlich alleine vorm Tor und schloss überlegt ab (77.). Von diesem Nackenschlag erholte sich der Favorit nicht mehr. Die Spieler ließen merklich die Köpfe hängen, verzettelten sich in Diskussionen und brachten keinen sauberen Spielaufbau mehr zustande. So blieb es beim schmerzhaften, aber insgesamt verdienten 0:2.