Dem gestrigen 1:1-Unentschieden beim designierten Meister Trabzonspor kann man als Beşiktaş-Fan viel Positives abgewinnen. Die "Schwarzen Adler" zeigten fast über die gesamte Spieldauer einen sehr couragierten Auftritt und setzten das variable 3-4-3-System ihres neuen Trainers Valérien Ismaël gekonnt um. Das LIGABlatt fasst die wichtigsten Stimmen aus den Reihen des spielenden BJK-Personals nach der Punkteteilung in Trabzon zusammen.
Im ersten Spiel unter Ismaël wäre mit etwas mehr Zielstrebigkeit vor dem gegnerischen Gehäuse sogar ein Überraschungserfolg an der Schwarzmeerküste möglich gewesen. Doch dazu zeigte sich BJK zu ungefährlich im Abschluss, auch wenn man bei 15 abgegebenen Schüssen von einer guten Ausbeute sprechen kann. Von den 15 Abschlüssen kamen allerdings nur drei aufs Tor, was deutlich zu wenig ist. Zudem scheiterte Michy Batshuayi vom Elfmeterpunkt. Unter dem Strich wird Ismaël aus der gestrigen Partie trotzdem vieles mitnehmen, was ihm gefallen hat. Klar ist aber auch, dass der 46-Jährige mit seiner Mannschaft an einigen Aspekten weiterhin intensiv arbeiten muss – vor allen Dingen in Bezug auf die Chancenverwertung. Darüber hinaus müssen die "Schwarzen Adler" mehr Diszplin an den Tag legen. Eine rote Karte in Folge einer Tätlichkeit, die sich Cyle Larin weniger als zehn Minuten nach seiner Einwechslung abholte, ist nicht zu akzeptieren.
Betrachtet man das Gesamtbild, das BJK beim gestrigen Gastspiel in Trabzon abgeben konnte, darf man der Schlussphase der Saison als Beşiktaş-Anhänger durchaus mit Vorfreude entgegenblicken. Dieser Ansicht sind auch die Profis auf dem Feld:
Josef:
"Wir haben mit einem neuen System gespielt und dieses auf einem hohen Niveau umgesetzt. Wir hatten sehr viele Möglichkeiten, haben letztlich aber nur einen Punkt geholt. Den Sieg haben wir leider verpasst. Seit der neue Trainer da ist, hat sich nicht nur das System geändert, sondern auch der Rhythmus der Mannschaft. Wir trainieren mit viel Energie. Aber wir brauchen noch Zeit. Bald werden wir noch stärker sein und uns wieder auf dem Level der letzten Saison bewegen."
Valentin Rosier:
"Die Kommunikation mit dem neuen Trainer ist sehr positiv. Das ist erst der Anfang, wir haben noch viel vor."
Welinton:
"Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel werden würde. Aber wir hätten den Sieg verdient gehabt nach diesem unglaublichen Kampf von uns. Wir haben uns innerhalb einer Woche an das neue System gewöhnt. Mit diesem System werden wir kontinuierlich besser und wollen jedes Spiel gewinnen."