Alles andere als ein Sieg am Mittwochabend bei Sporting Lissabon wäre für Beşiktaş gleichbedeutend mit dem vorzeitigen Aus in der Champions League. Als Mutmacher dient die Bilanz an der Atlantikküste: Immerhin drei Mal hat Beşiktaş bis dato in seiner Europapokal-Historie in Portugal schon gewinnen können.

An das letzte Aufeinandertreffen mit einer Mannschaft aus Portugal wird sich bei den "Schwarzen Adler" kaum jemand mehr erinnern möchten, aufgrund der Kürze der Zeit sind die Erinnerungen aber noch immer präsent: Vor drei Wochen kassierte Beşiktaş im heimischen Vodafone-Park eine 1:4-Klatsche von Sporting Lissabon – die höchste Champions-League-Heimniederlage in der Klub-Historie. Kein Wunder also, dass Beşiktaş vor dem zweiten Gruppenspiel gegen den portugiesischen Meister auf Rache aus ist, sich seiner Außenseiterrolle aber nicht verklären darf. Denn, nicht nur die aktuelle Form spricht vor dem bevorstehenden Duell klar für Sporting, auch die Europapokal-Bilanz gegen Mannschaften aus Portugal lassen für die Beşiktaş-Anhänger wenig Gutes erahnen. Aber: Drei Siege im Land auf der iberischen Halbinsel dienen zumindest als kleiner Mutmacher.

Der bis dato letzte Erfolg in Portugal liegt schon mehr als vier Jahre zurück, als Beşiktaş noch nicht am Tabellenende der Gruppe kauerte, sondern die Hauptrunde historisch dominierte. Die Adler-Truppe von Şenol Güneş, die zuvor zwei Meisterschaften in Folge feierte, jubelte im September 2017 auch auswärts beim FC Porto und entführte drei Punkte aus dem Estadio Dragao. Die restlichen beiden Siege in Portugal datieren derweil vom Februar 2012 (2:0 in Braga) und Dezember 2005 (3:1 in Guimaraes). In zwei Aufeinandertreffen mit Benfica Lissabon 2016 gab es keinen Sieger. Ansonsten vor allem peinliche Pleiten gegen Braga (drei Niederlagen, zwei davon zuhause) und vor nicht allzu langer Zeit gegen Rio Ave in der Europa-League-Qualifikation im Elfmeterschießen (3:5 n.E.). Gegen Sporting muss Beşiktaş in jedem Fall den nächsten Portugal-Coup einfahren, denn mit Blick auf die bereits aussichtslos anmutende Situation in der Champions-League-Gruppe (0 Punkte) wäre alles andere als ein Sieg gleichbedeutend mit dem vorzeitigen Königsklassen-Aus.

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