In dem jüngst von der UEFA veröffentlichten Finanzbericht zur Klublizenzierung sind einmal mehr besorgniserregende Zahlen für die türkische Süper Lig bekanntgeworden. Mit einem negativen Eigenkapital von 682 (!) Millionen Euro weist das türkische Oberhaus den größten Schuldenstand im UEFA-Ranking aus. Insgesamt 15 Süper-Lig-Vereine weisen dabei ein negatives Eigenkapital aus.

Es ist schon längst kein Geheimnis mehr, dass die Vereine in der türkischen Süper Lig finanziell gesehen zum Großteil nicht rosig aufgestellt sind. Allen voran die drei großen Istanbuler Top-Klubs verkünden Jahr für Jahr neue Schuldenstände, bei denen mittlerweile in den Sternen steht, ob diese Verbindlichkeiten jemals wieder ausgeglichen werden können. Auch im europaweiten Vergleich kommt die Süper Lig sehr schlecht weg. Die UEFA publizierte jüngst einen Finanzbericht zur Klublizenzierung, in dem die türkische Süper Lig beim Eigenkapital mit einem Minus in Höhe von 682 Millionen Euro den letzten Platz unter den 55 Mitgliedsländern belegt. Während die negativen Auswirkungen aufgrund der Corona-Pandemie in den meisten europäischen Ligen zurückgegangen sind und die Klubs allmählich ihre Einnahmen wieder steigern konnten, hat sich die Situation in der türkischen Süper Lig noch nicht merklich verbessert.

Bei den Bankschulden sieht es bei den türkischen Klubs noch weitaus schlechter aus. Wie aus dem Bericht hervorgeht, verzeichnen die Klubs der Süper Lig in Summe ein Minus von 1,188 Milliarden Euro. Die Differenz zum vorletzten Platz im Ranking, den aktuell Israel belegt, beträgt rund 602 Millionen Euro. Im Vergleich mit den europäischen Top-Ligen belegt die Türkei in diesem Bereich den vierten Platz, hinter England, Spanien und Italien. Beim Eigenkapital hingegen belegt wenig überraschend die englische Premier League den ersten Rang (3,735 Mrd. Euro). Dahinter folgen dann Deutschland (1,643 Mrd. Euro), Spanien (744 Mio. Euro), Frankreich (550 Mio. Euro) und Italien (535 Mio. Euro).

Dem Bericht zufolge weisen in der türkischen Süper Lig insgesamt 15 Klubs ein negatives Eigenkapital aus. Im Vergleich dazu verfügen in Spanien und Italien jeweils drei Klubs, in Deutschland vier und in England sowie Frankreich sechs Klubs über ein negatives Eigenkapital. Die meisten türkischen Fußballfans dürften diese Zahlen kaum überraschen. Blickt man auf die vergangenen Jahre zurück sowie die aktuelle Herangehensweise vieler Klubs, dürfte sich auch in den kommenden Spielzeiten diesbezüglich nur wenig zum Besseren ändern.