Die Stimmung am Dolmabahçe-Palast droht zu kippen: Nach einer einmal mehr charakterlosen Vorstellung bei der 0:2-Niederlage in Alanya wettert Beşiktaş-Trainer Sergen Yalçın öffentlich gegen seine Mannschaft und deren Fähigkeiten. Der aktuelle Negativ-Trend zwingt die Verantwortlichen jetzt zum Handeln. 

"Ich bin der Verantwortliche, ganz klar, ich übernehme die Verantwortung. Aber heute übernehme ich nicht die Verantwortung für das gezeigte Spiel", erklärte Sergen Yalçın nach Spielende am Mikrofon von "beINsports". Es sind Worte, mit dem der Beşiktaş-Trainer erstmals mit dem Grundsatz bricht, sich auch in der aktuell komplizierten Zeit schützend vor die Mannschaft zu stellen. "Ich bin nicht verantwortlich dafür, dass man auf dem Platz nicht für den Sieg kämpft, nicht für individuelle Fehler, die ständig passieren. Heute habe ich selbst von Außen hilflos zugesehen", so Yalçın weiter.

Noch im Rahmen des Abschlusstrainings am Freitag habe der 49-jährige Coach auf die Mannschaft eingeredet, ihr Mut zugesprochen, aber auch endlich die Umsetzung taktischer und disziplinarischer Grundtugenden eingefordert. Es brachte nichts: Am Samstagabend agierten die "Schwarzen Adler" in Alanya über weite Strecken kopf- wie harmlos, ließen vieles vermissen und verloren am Ende verdient mit 0:2 – laut Sergen Yalçın sei "der bisherige Tiefpunkt, was das eigene Spiel betrifft" dabei erreicht worden.

Horror-Trend: Reagiert jetzt Klub-Boss Ahmet Nur Çebi?

Was in den vergangenen Wochen immer offensichtlicher wurde, ist jetzt also erstmals auch verbal ausgesprochen worden – Sergen Yalçın scheint das Adler-Gespann nicht mehr zu erreichen, könnte nach diesen eindringlichen Interviewaussagen und der öffentlichen Spieler-Schelte gar mit ihr gebrochen haben. Der aktuelle Negativ-Trend (neun der vergangenen elf Spiele hat Beşiktaş nun verloren) zwingt die Verantwortlichen mehr und mehr zum Handeln. In Alanya ist Klub-Präsident Ahmet Nur Çebi erbost in dessen VIP-Lounge beobachtet worden, angeblich sei in der Eifer der Emotion sogar schon von einer Entlassung Yalçıns gesprochen worden. Überraschend käme eine solche Entscheidung indes mittlerweile nicht mehr.