Anders als zu Beginn des Winter-Transferfensters angedacht, ist Beşiktaş seine aussortierten Spieler nicht losgeworden. Das in die Reserve-Mannschaft verbannte Quartett um den ehemaligen Mittelfeld-Star Adem Ljajić  kostet die verschuldeten "Schwarzen Adler" so weiter Unsummen an Gehalt. 

Vor rund einem Monat hat Beşiktaş-Präsident Ahmet Nur Çebi noch in Richtung Adem Ljajić geätzt, es nicht nachvollziehen zu können, dass sich dieser keinen neuen Verein suche und stattdessen seinen Vertrag bei Beşiktaş aussitzt. Schließlich sei es doch der ureigene Antrieb eines jeden Sportlers, Leistung zu bringen und so oft es geht auf dem Platz zu stehen. Diesen unmissverständlich als Appell zu verstehende Seitenhieb hat Çebi bewusst medienwirksam geäußert, um so einmal mehr zu verdeutlichen, dass der Serbe bei den "Schwarzen Adler" keine Zukunft habe, gleichzeitig ihn bei der Ehre zu packen, um endlich einen Wechsel voranzutreiben. Doch weit gefehlt: Ljajić war in den vergangenen vier Wochen des Winter-Transferfenster in Gesprächen mit gleich drei Klubs (Başakşehir, Malatyaspor, Giresunspor), zu einem sofortigen Wechsel ist es aber nie gekommen. Die Forderungen des Serben seien stets nicht erfüllt worden, heißt es aus den jeweiligen Klubumfeldern. Und so sitzt Ljajić – wohl auch zum Trotz gegen des Präsidenten Seitenhiebes – seinen üppig dotierten Vertrag bis zum Sommer aus, der ihm allein in dieser Saison ohne einen einzigen Einsatz in Pflichtspielen rund 3,5 Millionen Euro eingebracht haben dürfte.

Wie mit Ljajić verhält es sich mit drei weiteren Profis, die Beşiktaş zu Beginn oder im Laufe der aktuellen Saison suspendiert hat, und nun ohne sportlichen Wert weiter finanziert werden müssen. Jeremain Lens, Fabrice N’Sakala und Douglas gehen ebenfalls in ihr letztes Halbjahr beim türkischen Meister – und kassieren ab. Im Gegensatz zu Ljajić soll das verstoßene Trio im Winter-Transferfenster aber keine konkreten Anfragen vorliegen gehabt haben, vergleichbare Vorwürfe wie beim serbischen Team-Kollegen, Beşiktaş finanziell auszunutzen, können daher nicht gemacht werden. Erst im Sommer wird der Spuk für alle Beteiligten dann ein Ende haben, wenn die vier Verträge auslaufen – und dadurch insgesamt 6,7 Millionen Euro an Gehältern frei werden.