Bei seiner Ankunft in Istanbul und seiner Rückkehr zu Beşiktaş im Sommer galt Vincent Aboubakar als nicht fit und ausgelaugt. Jetzt steht der Kameruner an der Spitze der Torjägerliste.

Nach dem Wechsel von Burak Yılmaz zum OSC Lille nach Frankreich suchte Beşiktaş im vergangenen Sommer lange Zeit händeringend nach einem adäquaten Ersatz. Als schließlich Vincent Aboubakar als Sturm-Lösung am Dolmabahçe-Palast vorgestellt wurde, ernteten die "Schwarzen Adler" harsche Kritik. Der bereits in der Saison 16/17 für ein Jahr nach Istanbul ausgeliehene Aboubakar wurde als eine Art Notlösung abgestempelt, die sogar nicht mal eine Lösung für das schwarz-weiße Angriffsproblem darstellt. Denn aufgrund von Verletzungen und persönlichen Miseren war Aboubakar in der letzten Saison beim FC Porto kein Faktor mehr und fast ein Jahr ohne regelmäßige Spielpraxis geblieben – so die Einschätzung zahlreicher Experten.

Und sie sollten auch vorerst Recht behalten: Aboubakar startete schwerfällig in die Saison, musste sich erst wieder an die Belastung von Spielen im Wochenrhythmus gewöhnen. Am sechsten Spieltags gelang beim 3:2-Auswärtssieg in Denizli die Tor-Premiere nach seiner Rückkehr. Richtig im Höhenflug befindet sich der kamerunische Adler aber erst seit dem neunten Spieltag, beginnend mit dem Sieg gegen Meister Başakşehir. Seitdem hat Aboubakar in jedem Ligaspiel getroffen, im Derby gegen Fenerbahçe und am zurückliegenden Sonntag gegen Erzurum sogar doppelt. Mit seinen Treffern hat Aboubakar Beşiktaş auf den vierten Platz der Süper-Lig-Tabelle geschossen, sich selbst sogar auf Rang eins. Mit acht Saisontoren grüßt der zum Saisonbeginn als Notlösung titulierte Kameruner von der Spitzenposition der Torjägerliste.