Sportlich erlebte der Höhenflug der "Schwarzen Adler" am Sonntagabend bei Hatayspor einen kleinen Schaden, dennoch grüßt Beşiktaş weiter von der Tabellenspitze. Viel mehr macht den Schwarz-Weißen weiterhin die wirtschaftliche Situation zu schaffen, die sie auch auf dem Transfermarkt zunächst in Geduld üben lässt.

BJK-Trainer Sergen Yalçın wirkte auf der Pressekonferenz im Anschluss an das 2:2-Unentschieden bei Hatayspor leicht gereizt. Zum einen, weil er sich gegenüber den via Videostream zugeschalteten Journalisten rechtfertigen musste, wieso seine Adler nach fünf teilweise fulminanten Siegen in Serie nicht auch Hatayspor aus dessen eigenem Stadion geschossen hätten. Zum anderen, wann denn in diesem Transferfester endlich neue Spieler am Dolmabahçe-Palast begrüßt werden dürfen. Den sportlichen Aspekt mit dem andere zwei verlorenen Punkten beim Aufsteiger erklärte Sergen Yalçın mit dem "normalen Verlauf einer Saison". Es gebe immer Spiele, in denen nicht alles läuft wie geplant, Gegentreffer, die "nicht passen" würden – wie gegen Hatay in der ersten Hälfte, als Beşiktaş zwei Tore schluckte, bei denen man nicht richtig wach gewesen sei. "Wir sind nicht enttäuscht, aber natürlich auch nicht glücklich, so etwas passiert einfach im Saisonverlauf", lautete Yalcins moderates Fazit.

Weniger Verständnis zeigte der 48-jährige Übungsleiter für die nachhakenden Fragen der Presse bezüglich des Transfergeschehens. Angesprochen, ob eine Rückkehr von Anderson Talisca realistisch sei, antwortete Yalçın schmallippig: "Wissen Sie was er verdient? Glauben Sie, wir können das bezahlen?", ließ die Frage aber unbeantwortet. Beşiktaş habe – so die Auskunft des Cheftrainers – weiterhin kaum Mittel zur Verfügung, um auch nur in irgendeiner Weise auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Deshalb müssen sich die Adler in Geduld üben: "Wir werden abwarten was passiert und schauen, ob wir reagieren können", konsternierte Yalçın.