Fenerbahçe ist Platz zwei kaum noch zu nehmen, Beşiktaş hat nur noch geringe Chancen auf den vierten Rang: Tabellarisch ist das letzte Derby der Saison also nicht mehr die ganz große Nummer. Für Fans, Verantwortliche und Spieler steht dennoch eine ganze Menge auf dem Spiel.

Die "Schwarzen Adler" wollen das Derby vor allem für Wiedergutmachung nutzen. Der eigene Anhang ist unzufrieden, da die gesamte Spielzeit eher durchwachsen lief. Auf starke Auftritte folgte schnell der nächste Rückschlag und auch Valérien Ismaël konnte seine Spielidee noch nicht auf die Akteure übertragen. Gegen den verhassten Nachbarn soll es daher ein letztes Ausrufezeichen geben. Einfach wird die Aufgabe sowieso nicht, ärgerliche Ausfälle zwingen den Trainer allerdings zu allem Überfluss vor allem defensiv zum Puzzlen. Mit Montero und Rosier verbüßen gleich zwei fest eingeplante Abwehrspieler eine Sperre. Dazu fällt Abwehrboss Domagoj Vida weiterhin aus und könnte nach Medienberichten damit bereits sein insgesamt letztes Spiel für die Schwarz-Weißen bestritten haben. Demnach soll sein auslaufender Vertrag nicht verlängert werden. Außer Welinton, Uysal und Saatçı stehen dementsprechend keine Innenverteidiger mit Profierfahrung mehr zur Verfügung.

Gute Stimmung bei Fenerbahçe trotz Platz zwei

Ganz anders ist die Stimmung in Kadıköy. Der verpasste Meistertitel ist zwar weiterhin Gesprächsthema und zwischen Trabzon und Istanbul fliegen die Fetzen, wirklich gerechnet hatten allerdings zuletzt wohl nur die Wenigsten mit einem anderen Ausgang. Ob nun gerecht oder nicht: Trabzonspor hatte nun einmal ein großes Punktepolster, sodass das Ziel zuletzt realistisch nur noch Platz zwei heißen konnte. Diesen würde man mit einem Sieg gegen den Erzrivalen halten. Personell gibt es wenige Veränderungen, alleine der gesperrte Aziz dürfte durch Rückkehrer Kim ersetzt werden. Nach dem jüngsten 3:2 gegen Gaziantep kommen die "Kanarienvögel" mit Rückenwind an den Dolmabahçe-Palast und können insgesamt befreit aufspielen. Einen Derbysieg würde man allerdings dennoch natürlich mitnehmen und so die aktuellen Machtverhältnisse in Istanbul zementieren. Gelingt ein Sieg oder ein Unentschieden, wäre man komplett ohne Derbyniederlage durch die Saison gekommen. Die Fans würden es ihrem Team sicher danken.