Beşiktaş und Galatasaray haben am Samstagabend nach zuletzt ernüchternden Wochen die Trendwende geschafft. Parallel und im Gleichschritt kamen die beiden türkischen Schwergewichte mit unterschiedlichen Mitteln zum gewünschten Erfolg. 

Unter der Woche konnte man durchaus den Eindruck bekommen, dass Beşiktaş auf der Zielgeraden der Saison nochmal kalte Füße bekommt. Beim torlosen Unentschieden gegen Sivas am Dienstag agierten die "Schwarzen Adler" zurückhaltend, fast schon ängstlich, um bloß nicht den möglicherweise spielentscheidenden Konter zu fangen. Ganz anders gestern dann gegen Kayserispor: Im heimischen Vodafone-Park knüpfte die Mannschaft von Sergen Yalçın an die Leistungen von weiten Teilen der Saison an und ließ dem Gegner schlussendlich mit 3:1 keine Chance.

Die eigene Darbietung ließ BJK-Lehrmeister Yalçın im Nachgang fast schon unkommentiert, stattdessen moserte der 48-Jährige über den nicht gegebenen Platzverweis für Kayseris Pedro Henrique, der nach einer zweiten gelben Karte eigentlich des Feldes hätte verwiesen werden müssen – aber sei’s drum! Wie Besiktas die dünne Personaldecke im Angriff um die verletzungsbedingt fehlenden Aboubakar, Larin, Hasic und Cenk Tosun wegmoderierte, war durchaus löblich. Georges-Kevin N’Koudou – der im Anschluss erklärte, dass er jetzt auch wirklich alles dafür geben werde, um ein Champion zu sein – schwang sich stattdessen zum Matchwinner auf.

Die Aufgabe am Samstagabend gewissenhaft erfüllen konnte auch Stadtrivale Galatasaray beim Auswärtsspiel in Antalya. Der 1:0-Auswärtserfolg an der Mittelmeerküste war dabei weniger ein knapp errungener Erfolg, sondern schlicht das Ergebnis eines Geduldsspiels, für das sich die "Löwen" schlussendlich noch belohnen konnten. "Wir haben gegen ein Antalya, das in einem 6-3-1 spielt, viele Chancen kreiert, haben aber viele ausgelassen. Ich bin mit der Leistung dennoch zufrieden, auch mit Halil und Kerem", konstatierte Trainer Fatih Terim. Halil Dervişoğlu und Kerem Aktürkoğlu vergaben der Reihe nach Chancen für einen höheren Sieg. Doch auch mit dem letztlich minimalistischen Arbeitssieg rückt Galatasaray in der Tabelle vorbei an Fenerbahçe auf Rang zwei – zumindest für den Moment wieder ein Gefühl der Zufriedenheit.