So sehr sich die Bayern am vergangenen Samstag auch über den 3:2-Sieg in Dortmund freuten, wirklich interessant war am Ende nur eines: Wie schwer hatte sich Joshua Kimmich in der ersten Halbzeit tatsächlich verletzt? Mittlerweile ist klar, dass er Glück im Unglück hatte, aber dennoch bis zum Jahresende ausfallen wird. Ist schon ein Plan B erstellt, wie die Bayern ihn ersetzen können?

Vielen Stars gönnt Trainer Hansi Flick regelmäßig eine Pause, um sie nicht zu überlasten. Einer aber ist meist nicht darunter: Dauerbrenner Joshua Kimmich, der ausnahmslos jedes Spiel abspulen möchte. Der ehemalige Linksverteidiger ist seit einiger Zeit fest auf der Sechs verankert. Aggressiv, zweikampfstark, intelligent und antizipierend, derzeit gibt es wohl kaum einen Spieler, der ihm das Wasser reichen kann. Genau dieser Spieler fällt nun einige Wochen aus. Als Ersatz steht vermutlich Corentin Tolisso bereit, aber kann er Kimmich wirklich gut genug vertreten? Torgefährlich ist der Franzose, doch einige von Kimmichs Qualitäten fehlen ihm noch.

Darf Alaba endlich nach vorne?

Die Leader-Mentalität, der absolute Wille, diese Dinge zeichnen Kimmich aus. Er treibt die Mannschaft an und scheut auch nicht vor wütenden Anweisungen. Tolissos Qualitäten in diesen Bereichen haben sich bislang überschaubar gezeigt. Auch Javi Martínez ist eigentlich zu langsam, um Kimmich für einige Wochen zu ersetzen. Eine Option bleibt noch: David Alaba, der eigentlich im Abwehrzentrum Zuhause ist. Angeblich ist die Position einer der Gründe, wieso er bei den Münchnern noch nicht verlängert hat. Der Österreicher möchte gerne ins defensive Mittelfeld. Bekommt er nun die Chance? Für die Innenverteidigung stünden Niklas Süle und Jérome Boateng, beide in Topform, bereit. Egal, wer am Ende neben Leon Goretzka auflaufen wird, vollständig ersetzen können wird man Joshua Kimmich wohl nicht. Wohl dem, der in der Champions League bereit neun Punkte aus drei Spielen gesammelt hat.

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