Vom No Name zum gefeierten Youngster und wieder zurück? Vor genau dieser undankbaren Reise könnte Joshua Zirkzee aktuell stehen. Vor knapp zehn Monaten feierte ihn die Bundesliga, heute wird darüber diskutiert, ob er noch eine Chance beim deutschen Rekordmeister hat. Wieso sind die Bayernbosse plötzlich nicht mehr von ihrem Talent überzeugt?

Im Dezember wusste von einem Tag auf den anderen auf einmal jeder, wer dieser Joshua Zirkzee ist. Die Bayern spielten in Freiburg, taten sich beim 1:1 sehr schwer. Hansi Flick brachte Zirkzee in die Partie, ein paar Sekunden später stach der Joker sofort. Eine Woche später legte er noch einen drauf. Wenige Tage vor Weihnachten gastierte der VfL Wolfsburg in der Allianz Arena, der Spielstand: 0:0. Probier ich es halt noch einmal, dachte sich Flick und wechselte Zirkzee ein. Und der Niederländer? Traf natürlich kurz nach seiner Einwechslung zum 1:0. Als sich nach der Winterpause Robert Lewandowski verletzte, schlug Zirkzees große Stunde: Er durfte den Stürmerstar vertreten.

Nachteil Corona-Pause?

Er fügte sich prächtig ein und erzielte zwei weitere Tore. Mehr durfte er nicht zeigen, denn auf einmal legte das Corona-Virus den Fußball lahm. Als es weiterging, war Robert Lewandowski längst wieder fit und Zirkzee pendelte zwischen der Bank und der zweiten Mannschaft. Die Bayern gewannen das Triple und auch der Niederländer hatte Grund zu feiern. Dann aber der Rückschlag: Man holte Eric Maxim Choupo-Moting als Back-Up für Lewandowski. Zirkzee sollt eigentlich ausgeliehen werden, doch letztendlich kam der Transfer nicht zustande. Die Bosse nehmen den 19-Jährigen in die Pflicht. Gibt es etwa Kritik an der Einstellung? Sportlich hat Zirkzee gute Leistungen gezeigt. Doch ihm sollte klar sein: Wer das Trikot der Münchner trägt, ist zu höchster Disziplin verpflichtet, ansonsten droht der Abschied!

Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images