Für Beşiktaş ist die Europapokal-Saison beendet, bevor sie richtig angefangen hat. Das Aus in der dritten Qualifikationsrunde ist auf internationaler Ebene die dritte Enttäuschung in Folge. Die erfolgreichen Zeiten der "Schwarzen Adler" in Europa sind definitiv vorbei. 

Gerne erinnern sie sich am Dolmabahçe-Palast an die Saison 2016/17 zurück, als Beşiktaş in der Champions League-Gruppenphase für Furore sorgte. In einer ausgeglichenen Gruppe mit Porto, Leipzig und Monaco erspielten sich die "Adler" unter der Leitung von Şenol Güneş herausragende 16 Punkte und stießen so ins Achtelfinale der Königsklasse vor – bis heute der Top-Wert eines türkischen Teams in der sechs Spieltage umfassenden Vorrunde. Was eigentlich nur drei Jahre zurückliegt, wirkt gegenwärtig wie ein Ereignis einer anderen Generation. In den letzten beiden Spielzeiten war Beşiktaş nur in der Europa League vertreten und bekleckerte sich dort wahrlich nicht mit Ruhm. Dem blamablen Gruppen-Aus 18/19 gegen die Gegner von Malmö, Genk und Sarpsborg folgte im Jahr darauf ein ebenso enttäuschendes Endresultat in einer Gruppe mit Wolverhampton, Braga und Bratislava.

Warum Platz vier in der Liga besser gewesen wäre

In dieser Saison wollte der 15-fache Meister endlich wieder internationale Erfolge feiern – und durfte dabei sogar von der Champions League träumen. Nach der Europapokal-Sperre für Vizemeister Trabzonspor rückte Beşiktaş als Liga-Dritter in die Champions League-Qualifikation auf. Dort war aber in der zweiten Runde gegen PAOK Saloniki Schluss. Nach dem "Abstieg" in die Europa League folgte dann sogleich das Aus gegen Rio Ave am gestrigen Donnerstag. Was umso bitterer ist: Hätte Beşiktaş die vergangene Süper Lig-Saison als Vierter abgeschlossen, wären sie automatisch für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert gewesen. Dort steht jetzt das am letzten Spieltag der vergangenen Saison noch auf Rang vier verwiesene Sivasspor.