Es war ein zähes Ringen um Ivan Perišić, das der FC Bayern letztendlich aufgegeben hat. Eigentlich wollte man den Kroaten behalten, konnte sich mit dessen Arbeitgeber Inter Mailand aber nicht auf eine Ablösesumme einigen. Perišić ist zurück in Italien, wurde bereits verabschiedet. Und die Fans? Die glauben: Dieser Schritt ist ein großer Fehler.

Geholt wurde Ivan Perišić vor gut einem Jahr als klassischer Back-Up. Er sollte in die Bresche springen, wenn Kingsley Coman oder Serge Gnabry verletzungsbedingt ausfallen, so der Plan. Nach zwölf Monaten lesen sich die Bilanzen des Kroaten mehr als ordentlich. Vier Tore und sechs Vorlagen steuerte er in 22 Bundesligaspielen bei, drei Treffer sowie Assists gelangen ihm in der Champions League. Wann immer er auch auflief, konnte er Fans und Bosse überzeugen. Er war bald mehr als nur ein reiner Back-Up, akzeptierte aber auch Spiele, die er nur von der Bank aus mitverfolgen musste. Der perfekte Spieler eben, der jeder Mannschaft weiterhilft.

Sané, Gnabry und Coman auf den Flügeln

Die Hoffnung der Fans: Verpflichtet Perišić fest. Die Bayern wollten genau das auch tun, doch dann kam es zu harten Verhandlungen mit Inter Mailand. Die Italiener wollten, dass die Münchner 20 Millionen Euro Ablöse zahlen. Darauf wollte sich der deutsche Rekordmeister jedoch nicht einlassen, denn für einen Ü30-Spieler gibt es an der Isar andere finanzielle Vorstellungen. Vor wenigen Tagen wurde er offiziell verabschiedet. Nach einer Saison, in der er gezeigt hat: Ich kann jedem Topklub weiterhelfen. Den Bayern fehlt nun ein Ersatz für die Flügel. Mit Kingsley Coman, Serge Gnabry und Neuzugang Leroy Sané stehen drei Spieler bereit, die allesamt recht verletzungsanfällig sind. Wie gut wäre es da, wenn man einen Profi in der Hinterhand hat, der jederzeit einspringen kann, dem die Fans vertrauen. So einen hätte man haben können.

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