Was für ein Abend für den FC Bayern und all seine Fans. Gestern, kurz vor 23 Uhr, rissen alle Roten die Arme hoch, der Triple-Traum war perfekt! Nachdem man die Superstars aus Barcelona deklassiert hatte, mussten nun die großen Namen von Paris St. Germain als Verlierer vom Platz gehen. Es war ein Sieg, der zeigte: Mentalität kann Individualismus schlagen.

Als das Turnier in Lissabon mit den vier Viertelfinalspielen begann, war die Frage nach den Topfavoriten schnell beantwortet: Bayern, Barcelona, Manchester City und PSG. City scheiterte überraschend an Lyon, Bayern und Barca standen sich im Viertelfinale gegenüber. Das Ergebnis: Ein unglaubliches 8:2 für die Münchner. Die Fußballwelt verneigte sich, fortan hieß es: Die Bayern müssen nun den Henkelpott gewinnen. Ein großer Druck lastete auf dem deutschen Rekordmeister, beim 3:0 im Halbfinale gegen Lyon wurde man ihm gerecht. Somit standen sie sich gestern Abend gegenüber, die Stars aus München und Paris. Die Nase vorne hatte am Ende die größere Gier.

Mentalität > Weltstars

Schon nach dem Finaleinzug der beiden Mannschaften zeigte sich: Die einen feiern ausgelassen (inklusive Fans in der französischen Hauptstadt), die anderen wollten von großer Freunde nichts wissen. PSG war in Jubelstimmung, die Münchner hochkonzentriert. Der Hunger der Spieler war riesengroß, genau das zeigte sich gestern auch auf dem Platz. Die Profis liefen unermüdlich, bügelten die Fehler anderer aus. Es war deutlich: Hier will eine Mannschaft unbedingt diesen Pokal. Paris hatte freilich das gleiche Ziel, doch die Gier in den Augen von Kimmich und Co. war unbändig. Somit hat der FCB wieder einmal gezeigt: Ganz egal, welche Weltstars da auf uns zukommen, hält man zusammen und will unbedingt, kann man jeden Klub besiegen.

Foto: Matthew Childs/Getty Images