Mit José Sosa hat Fenerbahçe in der Nacht auf Samstag seinen nunmehr neunten Transfer in der aktuellen Wechselperiode getätigt. Die Verpflichtung des argentinischen Mittelfeldspielers darf ohne Frage als Sofort-Hilfe verstanden werden, ist aber mit seinen 35 Jahren auch nicht mehr entwicklungsfähig. Er ist dabei kein Einzelfall.

Kurz vor Mitternacht machten es die Verantwortlichen von Fenerbahçe bekannt: Die Verpflichtung von José Ernesto Sosa. Der bisherige Trabzon-Kapitän, der seinen Kontrakt beim Vizemeister nach dem Saisonende nicht verlängerte, hat in Kadıköy für zwei Jahre unterschrieben. Sosa reiht sich damit in die schon beachtliche Reihe von neun neuen Spielern bei den "Kanarienvögeln" ein. Mit ihm, Caner Erkin (31), Gökhan Gönül (35) und Filip Novak (30) sind dabei vier Profis jenseits der 30 Jahre.

Mit Blick auf den gesamten Kader wird ersichtlich, dass sich auch in der wahrscheinlichen Stamm-Elf weitere Veteranen tummeln. Zu den vier Neuzugängen, die alle einen Stammplatz einnehmen dürften, kommen mit Luiz Gustavo (32) und Nabil Dirar (34) noch zwei weitere Altstars hinzu. Der als Muriqi-Nachfolger gehandelte Kevin Gameiro ist mit 33 Jahren ebenfalls nicht mehr der Jüngste. Ausnahmen mit fast jugendlichen Zügen bilden Torwart Altay Bayındır (22) und Ferdi Kadıoğlu, der bereits in der Vorsaison andeutete, sich trotz erfahrener Konkurrenz einen Platz in der Anfangs-Elf zu verdienen. Ozan Tufan (25), Jailson (24) und der aus Sivas gekommene Mert Hakan Yandas sind die einzigen Spieler mit der nötigen Qualität, die im sogenannten besten Fußballer-Alter zwischen 24 und 28 Jahren sind.

Mit Blick auf die vergangenen beiden Spielzeiten, in denen Fenerbahçe jeweils nach einem teilweise katastrophalen Saisonverlauf das internationale Geschäft verpasste, ist ein schneller und kurzzeitiger Erfolg unausweichlich. Dass dafür Spieler wie Sosa, Gökhan und Co. als gestandene Profis eher geeignet sind, erscheint logisch. Doch gleichzeitig drohen diese einmal mehr die Entwicklung der jüngeren Spieler zu blockieren, von denen Fenerbahçe schließlich auch viele in den Reihen hat.