In drei Stunden ist alles angerichtet für den Campions League-Finaleinzug des FC Bayern. Der Gegner klingt dankbar: Olympique Lyon ist der letzte Stolperstein auf dem Weg ins Endspiel. Was dankbar klingt, wird zu einer echten Herausforderung, doch die Münchner wissen natürlich, dass niemand unterschätzt werden darf. Eine Niederlage? Das kann man sich aus mehreren Gründen eigentlich nicht vorstellen.

Punkt 1: Die unwiderstehliche Offensive

Was die Bayern im Angriff auf den Rasen zaubern, ist unglaublich. 39 Tore wurden in neun Spielen auf europäischem Parkett erzielt, nur einmal beließen es die Münchner bei einem Doppelpack. Noch beeindruckender wird es, wenn wir auf die Torbilanz der Spiele blicken, die ohne Bayernfan-Unterstützung absolviert worden sind. Denn in jenen sechs Partien knipsten Lewandowski und Co. sagenhafte 31 Mal! Acht Treffer gegen Barcelona, zehn gegen Tottenham, sieben gegen Chelsea – wer soll diese Offensive stoppen?

Punkt 2: Die Konstanz

24 Spiele absolvierten die Bayern in drei Wettbewerben im Jahr 2020. Die Bilanz: 23 Siege und ein Unentschieden gegen RB Leipzig. Auch, als die Meisterschaft schon feststand, kannten die Spieler von Hansi Flick keine Gnade und zeigten sich motiviert bis in die Haarspitzen. Einen Gang runter fahren oder einen Gegner unterschätzen? Das kommt bei den Profis des FCB nicht in die Tüte. Die Konstanz, mit der der deutsche Rekordmeister 2020 agiert, ist unglaublich.

Punkt 3: Die unbändige Gier

Man führt mit 5:2 gegen den FC Barcelona, die Partie ist entschieden. Was machten die Bayern? Sie hörten nicht auf zu spielen und legten drei weitere Treffer nach. Ob gegen kleinere Gegner aus der Bundesliga oder die Großen der internationalen Bühne, die derzeitige Bayernelf strebt nach dem maximalen Erfolg. Die Spieler sind gierig auf den Erfolg, jedes Tor wird gefeiert. Die meisten Spieler im Kader wissen nicht, wie sich ein europäischer Triumph anfühlt. Dazu kommen die Erfahrungen von Müller, Alaba, Martínez, Boateng und Neuer, die schon 2013 dabei waren.

Wie man es auch dreht und wendet: Dass die Bayern gegen Lyon ausscheiden, ist eigentlich unmöglich. Wird der französische Gegner nicht unterschätzt, sollte es in fünf Stunden heißen: Finale, here we go!

Foto: Rafael Marchante/Getty Images