Unabhängig davon, wie sich der FC Barcelona am Freitag gegen Bayern München und eventuell danach im Champions-League-Turnier schlägt, ist klar: die Innenverteidigung muss dringend verstärkt werden. Einer der anvisierten Neuzugänge soll Çağlar Söyüncü sein.

Der 24-Jährige hat eine starke Saison hinter sich. In der Hinrunde und weiten Teilen der Rückrunde war er absoluter Stammspieler und Leistungsträger bei Leicester City und maßgeblich beteiligt an einer lange möglichen Qualifikation für die Champions League. Englische Medien überschlugen sich in Lobeshymnen und adelten den Nationalspieler aus Izmir gar als besten Innenverteidiger der Premier League. Nachdem Söyüncü 33 von 34 Partien komplett durchgespielt hatte, kam dann allerdings der Bruch am 35. Spieltag gegen den späteren Absteiger Bournemouth. Beim 1:4 bekam der Verteidiger rot wegen einer Tätlichkeit, wurde für die restlichen drei Spiele gesperrt und musste so tatenlos zusehen, wie Leicester noch von den Champions-League-Rängen verdrängt wurde. Da er sich trotzdem längst auf die Wunschzettel der europäischen Topclubs gespielt hatte, könnte er allerdings dennoch in der nächsten Saison in der Königsklasse auflaufen.

Interesse aus Spanien und England

Der FC Barcelona muss nämlich dringend in der Abwehr nachlegen, wenn es in der nächsten Spielzeit wieder um die Meisterschaft gehen soll. Gesetzt ist in der Innenverteidigung eigentlich nur Altmeister Gerard Piqué (33), daneben kam der Franzose Clément Lenglet auf die meisten Einsätze. Sein Landsmann Samuel Umtiti war dagegen auch verletzungsbedingt meistens außen vor und soll verkauft werden. Nachwuchstalent Ronald Araújo wird ebenfalls noch kein Stammplatz zugetraut. Eric García, 19-jähriger Spanier im Dienste Manchester Citys, galt bisher neben Villarreals Pau Torres als heißester Kandidat. Nun sollen die Katalanen aber auch intensiv über Söyüncü nachdenken. Für den 28-fachen Nationalspieler wäre es der nächste große Schritt auf der Karriereleiter, nachdem er von Altinordu über Freiburg nach England wechselte. Sollte sich Barca allerdings anders entscheiden, bringen türkische Medien auch Liverpool und Manchester City ins Gespräch.

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