Sommerpause in der Bundesliga, Zeit, zur Ruhe zu kommen und sich auf die neue Spielzeit zu fokussieren. Ruhe? Frieden? Klingt zwar angenehm, doch der FC Bayern und Borussia Dortmund finden das offenbar ein wenig zu langweilig. Binnen nicht einmal 48 Stunden ist ein Streit zur Dortmunder Transferpolitik entbrannt, der die sachliche Ebene längst verlassen hat.

Den Anfang machte, wie so oft, Bayerns Ex-Präsident Uli Hoeneß. Er sprach von der Dortmunder Transferstrategie und kritisierte, wie schnell Leistungsträger dort wieder abgegeben werden und dass der BVB oftmals als Sprungbrett fungierte. Allerdings gab es auch ein Lob, denn Hoeneß gab zu: Wir wollten Sancho damals zum FC Bayern lotsen, doch er entschied sich für Schwarz-Gelb. Es war eine sachliche Kritik ohne größeren Provokationen, die er nach Dortmund schickte, doch dort fühlte man sich offenbar mächtig auf den Schlips getreten. Als unklug und arrogant bezeichneten die Bosse die Worte von Hoeneß, gingen schier auf die Barrikaden vor Wut.

Auch Matthäus mit Kritik

Auf diese Reaktion hat sich der ehemalige Bayernboss noch nicht wieder geäußert, dafür ergriff Lothar Matthäus nun das Wort. Er stützt die kritischen Worte von Hoeneß. Er möchte, dass der BVB bei seinen Leistungsträgern härter durchgreift, sie nicht nach ein, zwei guten Jahren für 100 Millionen Euro wechseln lässt. Was bei Dembéle und Aubameyang missglückte, soll bei Sancho nicht passieren. Matthäus versteht jedoch auch den BVB, denn Angebote dieser Größenordnung abzulehnen, das darf sich eigentlich nur der FC Bayern erlauben. Seine Worte wählte Matthäus mit Bedacht, so, wie es zuvor auch Hoeneß getan hatte. Reagiert man in Dortmund deshalb so dünnhäutig, weil man weiß, dass man Jadon Sancho definitiv verlieren wird? Gestichelt hat von Seiten des FC Bayern eigentlich, das war in den letzten Jahren anders, niemand. Man darf gespannt sein, wie die Borussia nun auf die Worte von Lothar Matthäus reagieren wird.

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