Fenerbahçe mistet aus. Nach einer erneut verkorksten Saison soll der designierte Sportdirektor Emre Belözoğlu den Rotstift ansetzen. Gleich neun Profis stehen auf der Streichliste und sollen im Sommer abgegeben werden. Einzig ein Quartett soll das Gerüst der neuen Mannschaft zur kommenden Saison bilden.

Vor dem letzten Spieltag geht es für Fenerbahçe um nichts mehr. Mit 50 Punkten sind die "Kanarienvögel" bereits fest stehender Tabellensiebter und haben keine Chance mehr auf die Europapokal-Plätze. Die zu Ende gehende Spielzeit war für den 19-fachen türkischen Meister die zweite verkorkste Saison in Folge. Dass die Mannschaft von Tahir Karapınar und zuvor Ersun Yanal in diesem Jahr zumindest nichts mit dem Abstieg zu tun hatte und jetzt vier Zähler mehr auf dem Konto hat als im Vorjahr, kann keinesfalls als Verbesserung deklariert werden. Fenerbahçe schafft sich ab – und muss jetzt Platz schaffen für neue Spieler, die für die kommende Saison eine möglichst konkurrenzfähige Truppe bilden.

Der noch auf dem Rasen, aber bald als Sportdirektor agierende Emre Belözoğlu erhält dafür das Vertrauen aus der Chef-Etage. Die 39-jährige Vereinsikone soll bei der zukünftigen Kaderplanung ein Entscheidungsträger werden. Mehr als ein halbes Dutzend seiner bisherigen Mitspieler könnten Fenerbahçe in diesem Sommer verlassen. Laut "Sabah Spor" stehen neun "Kanarienvögel" auf der Streichliste: Jailson, Zanka, Sadık Çiftpınar, Tolga Ciğerci, Tolgay Arslan, Miha Zajc, Alper Topuk, Mehmet Ekici und Mevlüt Erdinç.
Nur bei den wenigsten darf sich Fenerbahçe dabei die Hoffnung auf Einnahmen durch Transfererlöse machen.

Unbedingt bleiben sollen dagegen einzig vier Profis: Das Quartett um Innenverteidiger Serdar Aziz, Ozan Tufan, Luiz Gustavo und Vedat Muriqi soll die Achse der neuen Mannschaft bilden. Dabei ist durchaus damit zu rechnen, dass zum einen Muriqi den Klub in Richtung europäischer Top-5-Ligen und zum anderen Gustavo in Richtung Frankreich verlassen werden. Die Vorstellungen des Kadıköy-Klubs sind deshalb mit Vorsicht zu genießen. Emre Belözoğlus zukünftiges Arbeitsfeld dürfte jedoch kaum einfacher sein als sein bisheriges.