Unmittelbar nach der verpassten Meisterschaft haben sich Trabzonspor und Trainer Hüseyin Çimşir einvernehmlich getrennt. Für das letzte Ligaspiel am Wochenende sowie das Pokalfinale gegen Alanyaspor übernimmt der bisherige Co-Trainer Eddie Newton das Chef-Traineramt.

Der Frust am Schwarzen Meer sitzt tief. Seit Sonntag Abend ist klar: Trabzonspor wird die Saison 2019/20 nicht als türkischer Meister abschließen, dabei schien es lange so, als würde die Bordeaux-Blauen in diesem Jahr unaufhaltsam zum so sehr ersehnten Titel schreiten, den sie zuletzt vor über 30 Jahren gewonnen hatten. Letztendlich ließ die Corona-Krise die Träume Trabzonspors jäh zerplatzen. Vor dem Ausbruch der Pandemie und der monatelangen Pause war Trabzon mit der Offensive um Top-Torjäger Alexander Sørloth praktisch unschlagbar, eilte von Sieg zu Sieg. Seit dem Re-Start ist aber merklich der Wurm drin: Nur ein einziges Spiel gewann der über Wochen an der Spitze stehende Klub aus dem Nord-Osten der Türkei seit dem Re-Start und wurde so von Başakşehir noch überholt.

Bereits nach der vorentscheidenden Niederlage gegen XY vor einer Woche erklärte Hüseyin Çimşir, dass er die Verantwortung für den wohl verpassten Meistertitel trage und entschuldigte sich im Namen des gesamten Klubs. Vielleicht sei er nicht der richtige für diesen Job, ließ der 42-Jährige Selbstzweifel aufkommen. Diese bestätigten sich jetzt nach der jüngsten 3:4-Pleite gegen Konyaspor, die jegliche Rest-Chancen auf den Titel raubten: Hüseyin Çimşir und Trabzonspor gehen nach beiderseitigem Vernehmen ab sofort getrennte Wege. Bemerkenswert: Çimşir, der noch einen Vertrag bis Mai 2021 hatte, wird dabei auf eine Abfindung verzichten.

Trainer-Erfahrungen unter di Matteo und Hiddink

Als Interimstrainer für die ausstehenden Spiele in dieser Saison übernimmt Eddie Newton das Ruder an der Schwarzmeerküste. Der 48-jährige Engländer war bis dato Co-Trainer von Hüseyin Çimşir und hatte ein vertrautes Verhältnis zu ihm. Bekannt ist Newton vor allem für seine Zeit bei Chelsea, wo er erst acht Jahre als Spieler aktiv war und später in die Trainer-Abteilung wechselte. Dort war Leiter des Nachwuchsscoutings, selbst Scout und einige Zeit leitender Co-Trainer unter Blues-Coaches wie Roberto di Matteo oder Guus Hiddink.