Weltfußballer 2020? Für viele Experten war klar: Das kann eigentlich nur Robert Lewandowski werden, der Pole galt als offizieller Geheimfavorit. Seit heute Nachmittag aber wissen wir: Weltfußballer 2020? Das wird niemand! Die Verantwortlichen entschieden sich dazu, auf Grund der vermeintlich unterschiedlichen Umstände der nationalen Ligen keinen Preis zu verleihen. Ist diese Entscheidung aber wirklich fair?

Jahrelang stand nur eine Frage im Raum: Ronaldo oder Messi, wer wird es denn nun? Nur Luka Modric konnte vor zwei Jahren den Siegeszug der beiden Ausnahmespieler unterbrechen. Nicht wenige waren sich sicher, dass es 2020 Robert Lewandowski sein würde. Seine Zahlen sind nicht zu toppen, den ganz großen Wurf hätte er mit den Bayern in der Champions League landen können. Man darf getrost sagen: Holen die Münchner den Henkelpott und der Pole trifft in den letzten Runden, wäre der Ballon d’Or in seine Hände gewandert. Herausfinden wird man nun nie, ob es eingetreten wäre, denn seit heute ist klar: Die Wahl fällt aus!

Absage aus Vermarkungsgründen?

Angeblich, weil man durch die Corona-Krise eine Ungleichheit sehe. Im Bezug auf die französische Liga trifft das durchaus zu, doch hier wäre ohnehin kein Kandidat für den Titel in Frage gekommen. Die Top-Ligen aus England, Spanien, Italien und Deutschland fanden alle die gleichen Voraussetzungen vor: Eine sehr lange Pause und leere Stadien. Gleiches gilt für die Champions League, wo alle Viertelfinalisten nun eben nur ein Spiel bestreiten müssen. Nicht wenige sagen: Da die Champions League diesmal wenig spektakulär wird und weder Messi noch Ronaldo Favorit auf die Auszeichnung waren, wirft man den Ballon d’Or 2020 einfach weg. Es wäre ein Titel der besonderen Art gewesen, doch unfaire Bedingungen muss man nicht zwingend erkennen. Wäre die Wahl auch abgesagt worden, wenn die beiden Lieblinge CR7 und Leo Messi gewonnen hätten? Eine Frage, die vermutlich nicht nur Robert Lewandowski brennend interessiert.

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