Beşiktaş kann nach dem Derby-Erfolg über Fenerbahçe europäisch planen. Doch die Umstrukturierung des Kaders für die kommende Saison wird eine Mammut-Aufgabe. Trainer Sergen Yalçın stellte bereits kurz nach dem Fenerbahçe-Sieg und der damit verbundenen fixen Europapokal-Teilnahme klare Forderungen.

Die Freude über den 2:0-Derbysieg gegen den Lokalrivalen Fenerbahçe viel bei den Beteiligten in Schwarz und Weiß verhältnismäßig gering aus. Zu bescheiden war die vorherige Leistung der Mannschaft über die vollen 90 Minuten, die einzig vom frühen Platzverweis gegen Fenerbahçes Vedat Muriqi und individuellen Fehlern der "Kanarienvögeln" profitierten. "Wir müssen so spielen, dass wir gewinnen, das ist wichtig", verteidigte BJK-Trainer Sergen Yalçın sein Team: "Vor der Corona-Pause haben wir anders gespielt, aber hatten keinen Erfolg. Es geht nunmal in dieser Konstellation nicht anders." Die Rechtfertigung Yalçıns zeigt, dass zwar am Ende der Erfolg über allem steht, doch dass der aktuell praktizierte Fußball nicht den Vorstellungen des Trainers entspricht.

Daran ließ Sergen Yalçın auch keinen Zweifel aufkommen: "Wir müssen jetzt genau analysieren und schauen wo unsere Probleme liegen. Dann werden wir in der Pause Veränderungen tätigen. Wie die aussehen weiß ich heute nicht, aber wir brauchen acht bis neue Spieler im Kader" erklärte der 47-Jährige mit der klaren Botschaft ans Klub-Management. Wie Beşiktaş in Zukunft auftreten werde, hänge einzig und allein von den Spielern ab, gab Yalçın zu verstehen: "Ich gebe kein System vor. Ich lasse das System spielen, wie es für die Spieler am besten ist. Die Spieler bestimmen das System."

Mit dem sicheren vierten Tabellenplatz ist Beşiktaş auf jeden Fall für die Europa League im kommenden Jahr qualifiziert. Am letzten Spieltag soll aber noch der Sprung auf Rang drei klappen. "Dann wäre es eine zufriedenstellende Saison", bilanziert Sergen Yalçın schmallippig: "Das kann und darf aber nicht unser Anspruch sein. Dieser Klub muss jedes Jahr um die Meisterschaft spielen."