Was ein erholsamer Urlaub vor der Champions League werden sollte, wird nun heiß diskutiert. Manuel Neuers Kroatien-Trip schlägt hohe Wellen. Warum? Weil der Keeper des FC Bayern auf einem Video zu sehen ist, wie er fröhlich ein kroatisches Liedchen trällert. Die Band: Eine umstrittene Gruppierung des Landes, der man rechtsradikale Züge nachsagt bzw. nachweisen kann. Drohen Neuer nun tatsächlich Konsequenzen?

Ein Torhüter und sein Trainer zusammen in Kroatien? Im Falle von Manuel Neuer und Toni Tapalovic, seit Jahren eng befreundet, klappt diese Konstellation wunderbar. Tapalovic stammt aus der schönen Stadt Dubrovnik, aus diesem Grund ist Neuer oft und gerne in Kroatien zu Gast, so auch in diesen Tagen. Diesmal war die Stimmung besonders ausgelassen, wie mehrere Videos zeigen. Unterstützung bekam er jedoch umgehend, und zwar von seinem Schalker Kumpel Ivan Rakitic, der klarstellte: Das Lied, das Neuer mitsang, handelt ausschließlich vom Land Kroatien und hat keinerlei radikale Textstellen. Dennoch zeigen sich einige erbost ob Neuers Verhalten.

Skandal oder nicht der Rede wert?

Sie fordern: Der FC Bayern muss reagieren! Aber warum eigentlich? Weil Neuer im Urlaub weilte und ein harmloses Lied mitsang? Nur, weil der Interpret des Songs in Kroatien in der Kritik steht, was Neuer vermutlich noch nicht einmal weiß? Sein Management bestätigte: Neuer ist der kroatischen Sprache keinesfalls mächtig. Hätte er sich also bei jedem Song, der in trauter Urlaubsrunde gespielt wird, informieren müssen, welches Image dem Interpreten angelastet wird? Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zu diesem Lied bereits entspannte Minuten verbracht. Müssen die Bayern also reagieren? Mehr als eine kurze Stellungnahme, dass der Kapitän kein kroatischer Landsmann ist und daher kein Wissen über die dortige Musikszene besitzt, sollte reichen. Ansonsten kommt die berühmt berüchtigte Mücke ans Tageslicht, aus der ein Elefant gemacht werden soll.

Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images