Mit der 1:3-Niederlage gegen Trabzonspor sind Galatasarays Träume von der dritten türkischen Meisterschaft in Folge verpufft. Nach jetzt sechs Spielen ohne Sieg droht sogar das Verpassen des europäischen Wettbewerbs. Trainer Fatih Terim wirkt angeschlagen, will aber bis zum Ende kämpfen.

Wer am Sonntag Abend Fatih Terim am Spielfeldrand und nach Spielende auf der Pressekonferenz beobachtet hat, der dürfte einen Galatasaray-Trainer vorgefunden haben, den es so schon lange nicht mehr zu sehen gab. Der stets motivierende, angriffslustige und nimmermüde "Imperator" wirkte nach der neuerlichen 1:3-Niederlage gegen Trabzon ungewohnt angeschlagen, fast schon resignierend. Dabei war es weniger die Niederlage an sich, die Fatih Terim derart niedergeschlagen wirken ließ, es waren einmal mehr die Begleitumstände. Ohne Muslera, Luyindama, Lemina, Falcao – um nur einige aus Galatasarays Lazarett zu nennen – trat der türkische Rekordmeister mit einer Rumpf-Elf gegen die Bordeaux-Blauen an, die bereits im Verlauf der ersten Halbzeit mit der Roten Karte gegen Feghouli zusätzlich geschwächt wurde. "Der Platzverweis war zu 100% korrekt, darüber müssen wir nicht diskutieren", stellte Terim im Anschluss klar. Dennoch habe Galatasaray in der Folge erneut mit einem unvorhergesehenen Problem kämpfen müssen, was am Ende nicht zu bewältigen gewesen sei.

Der verpasste Dreier gegen den Tabellenzweiten Trabzon bedeutet nun aber nicht nur die vorzeitige Verabschiedung aus dem Titelrennen, sondern auch ernsthafte Sorgen um eine Teilnahme am internationalen Wettbewerb in der kommenden Saison. Auf Platz vier stehend, ist Galatasaray seit mittlerweile sechs Spielen sieglos. Gewinnt Beşiktaş am Montag sein Auswärtsspiel in Kayseri, purzeln die Löwen auf den fünften Tabellenplatz und damit aus den offiziellen Europacup-Plätzen. "Wir werden alles geben, damit wir am Ende ein gutes Zeugnis haben", gibt sich Fatih Terim zwar kämpferisch, doch angesichts der aktuellen Form dürfte ein plötzlicher Sinneswandel innerhalb der Mannschaft schwer zu vollziehen sein. Viel Zeit zum Lamentieren gibt es dennoch nicht: Am Mittwoch gastiert "Cim Bom" in Alanya – dann womöglich zum ersten Endspiel um Europa!