Beim knappen 2:1 gegen Kayserispor zeigte Vedat Muriqi einmal mehr, welchen Wert er für Fenerbahçe hat. Er erwies sich direkt als belebendes Element und verwandelte den wichtigen Elfmeter zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Die Verbindung zwischen Spieler und Verein wird allerdings in den nächsten Monaten wohl enden. Der Kosovare hinterlässt riesige Fußstapfen.

Bester Torschütze (16 Treffer in beiden Wettbewerben zusammen) und dazu sechsfacher Vorlagengeber in Liga und Pokal: Vedat Muriqi ist in Kadıköy direkt voll und ganz eingeschlagen. Der Mittelstürmer identifiziert sich zwar auch voll und ganz mit seinem Verein, in der nächsten Transferperiode wird es allerdings trotzdem sehr wahrscheinlich zur Trennung kommen. Fenerbahçe benötigt nicht erst durch die Corona-Unterbrechung dringend Geld und Muriqi ist einer der wenigen Akteure, für die eine hohe Ablöse erzielt werden kann. Auch für den 26-Jährigen wäre der nächste Karriereschritt sicherlich interessant. Fenerbahçe wird wohl erneut die internationalen Wettbewerbe verpassen, während zumindest Interessenten wie Lazio Rom, Tottenham oder Stade Rennes noch realistische Chancen auf eine Teilnahme haben oder bereits qualifiziert sind. Aus diesen Gründen würde man im Falle eines lukrativen Angebots freundschaftlich auseinandergehen. Aber was dann?

Rumänischer Nationalstürmer angeblich im Fokus

Fakt ist, dass der Kader Fenerbahçes aktuell keinen adäquaten Ersatz zu bieten hat. Muriqi ist klar gesetzt und seine nominellen Ersatzleute heißen Mevlüt Erdinç (17 Spiele insgesamt, vier Tore im Pokal) und Allahyar Sayyadmanesh, der seit seiner Rückkehr im Winter lediglich auf vier Minuten im Pokal kommt. Beiden wird kein Stammplatz zugetraut und bei einem entsprechenden Angebot dürften auch sie gehen. Neben der ganz großen (und damit auch teuren) Lösung Mario Mandžukić, die italienische Medien ins Spiel bringen, führt die aktuell heißeste Spur zu George Pușcaș. Der rumänische Nationalspieler steht beim englischen Zweitligisten Reading unter Vertrag und kommt auf elf Tore in insgesamt 33 Spielen. Britische Zeitungen sprechen nun von einem Angebot aus Istanbul. Eine Bestätigung gibt es natürlich noch nicht und auch, ob Fenerbahçe sich die Ablöse leisten könnte, steht in den Sternen, aber zumindest hätte der 24-Jährige grundsätzlich das Potential zum neuen Stammstürmer. Der aktuelle Platzhalter Muriqi will sich wiederum mit dem Pokalsieg verabschieden und wird heute Abend versuchen, den Grundstein dafür zu legen.

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