Der späte 2:1 Heimsieg gegen den Tabellenletzten Kayserispor dürfte die Nerven bei Fenerbahçe nur kurz beruhigt haben. Am morgigen Dienstag entscheidet sich, ob die Saison als völliger Reinfall zu werten ist oder man mit einem blauen Auge davonkommt.

In der Liga sind es aktuell sechs Punkte Rückstand auf den Vierten Sivasspor, der allerdings heute gegen Denizlispor seinen Vorsprung sogar noch ausbauen kann. Zwar sind theoretisch noch 21 Punkte zu vergeben, der Zug Richtung Europa dürfte für Fenerbahçe allerdings abgefahren sein. Die einzige Chance, die bisher völlig letztendlich verkorkste Saison zu retten, gibt es am Dienstag. Das Pokalrückspiel gegen Tabellenführer Trabzon ist die letzte Möglichkeit, die dem Club aus Kadıköy bleibt, um vor allem auch die eigenen Fans zu versöhnen. Der 1:2-Rückstand aus dem Hinspiel dürfte allerdings schwer wiegen. Trabzonspor ist gut drauf und konnte gegen Göztepe die Tabellenführung verteidigen. Dazu ließ Hüseyin Çimşir keinen Zweifel daran, dass das Ziel für den Verein von der Schwarzmeerküste das Double ist.

Muriqi und Kaldırım kehren zurück

Fenerbahçe wiederum spielt zwar zuhause, muss allerdings erneut auf seine Fans verzichten. Ohne den leidenschaftlichen Support ihrer Anhänger wird der Impuls für die Aufholjagd aus den eigenen Reihen kommen müssen. Entscheidender Faktor dabei sicher: Emre Belözoğlu. Der Kapitän pushte sein Team gegen Kayseri unaufhörlich und war dann nach seiner Einwechslung ein entscheidender Faktor. Ob es für ihn zu einem Startelfeinsatz reichen würde, steht in den Sternen. Aber auch als Lautsprecher vom Rand wird er seine Mitspieler anführen. Dazu dürfte Vedat Muriqi zurück in die erste Elf rotieren und den erneut glücklosen Mevlüt Erdinç ersetzen und mit Hasan Ali Kaldırım kehrt ein weiterer Leader nach Gelbsperre zurück. Die Mannschaft ist sich jedenfalls der Wichtigkeit der Aufgabe bewusst. Schlägt man Trabzonspor, die wohl erneut auf José Ernesto Sosa und dazu den gesperrten Guilherme verzichten müssen, hat man im Pokalendspiel die Chance auf einen versöhnlichen Abschluss. Dafür muss nun aber das erste Endspiel gewonnen werden.