Am 12. Juni geht die Süper Lig für Lukas Podolski und seinen Klub Antalyaspor wieder los. Vor dem Re-Start sprach der ehemalige deutsche Nationalspieler mit der türkischen Presse über die Corona-Situation in der Türkei und dass Deutschland in Bezug auf den Umgang mit der Krise als Vorbild dienen müsse. 

Seit Mitte Januar steht Lukas Podolski beim türkischen Erstligisten Antalyaspor unter Vertrag. Sechs Spiele absolvierte der mittlerweile 34-Jährige seit seinem Wechsel von VIssel Kobe für den Klub an der bekannten Urlaubsregion, in denen ihm vier Torbeteiligungen gelangen. Nach dreimonatiger Aussetzung in Folge der Corona-Pandemie wird die türkische Süper Lig am 12. Juni fortgesetzt. Antalya gastiert dann zum Wiederauftakt bei Beşiktaş. Podolski freut sich durchaus, endlich wieder gegen den Ball treten zu dürfen, doch hegt auch Zweifel: "Es ist richtig, wieder anzufangen. Für die Klubs und für den Sport ist es wichtig. Aber die Gesundheit muss an erster Stelle stehen", mahnt Podolski im Gespräch mit "Fanatik" und gibt einen Ausblick: "Wir werden abwarten müssen, wie sich die Lage entwickelt, vielleicht gibt es eine erneute Verzögerung."

Podolski fühlt sich in Antalya wohl und sicher: "Klub leistet hervorragende Arbeit"

Im Vergleich zu Deutschland ist die gegenwärtige Corona-Situation in der Türkei wesentlich angespannter. Auch bei den Profi-Klubs kommt es weiterhin zu positiven Fällen. In Folge des "Beşiktaş-Falls", der innerhalb kürzester Zeit mit acht positiven Fällen aufhorchen ließ, wurden die Mannschaftstrainings aller Klubs zwischenzeitlich sogar untersagt. Seit nunmehr einer Woche sind alle Mannschaften – auch Podolskis Antalyaspor – wieder im regulären Trainingsbetrieb. "Der Klub leistet hervorragende Arbeit, um uns Spieler zu schützen und gleichzeitig perfekt auf die sportliche Situation vorzubereiten", lobt Podolski seinen Arbeitgeber.

Spieler und Klubs könnten jedoch nur Vorgaben erfüllen, die von Gremien aus höheren Ebenen ausgesprochen werden. Hier sieht Podolski den türkischen Fußballverband und die Politik in der Pflicht. Diese leisten zwar gute Arbeit und haben ein probables Konzept erarbeitet, mit dem deutschen Standard sei es aber nur bedingt zu vergleichen. Mit Blick auf die Bundesliga, die in dieser Woche bereits in ihren vierten Spieltag nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs geht, sagt Podolski: "In Deutschland funktioniert das alles so gut, weil Klubs, der Verband und die Politik trotz verschiedener Interessen zu einem einheitlichen Ergebnis gekommen sind. Das muss das Vorbild sein."