In der neuen Mini-Serie blickt das LIGABlatt auf ruhmreiche Mannschaften, die einst für große Erfolge sorgten, bei der Schnelllebigkeit des Fußballes aber zunehmend in Vergessenheit geraten. Heute: Die türkische Nationalmannschaft, die bei der Weltmeisterschaft 2002 sensationell Dritter wurde, was bis heute das beste Ergebnis der Verbandsgeschichte bedeutet.

Tor

Ab 1995 war Rüştü Reçber Stammtorwart der türkischen Nationalmannschaft und somit bei der WM 2002 in Japan und Südkorea ein gefestigter Eckpfeiler der Mannschaft. Nach über 200 Pflichtspielen für Fenerbahçe war die WM-Endrunde 2002 der mittelfristige Höhepunkt seiner Karriere. Er wurde nicht nur hinter Oliver Kahn zum zweitbesten Torhüter des Turniers gewählt, sondern belegte auch bei der anschließenden Wahl zum Welttorhüter des Jahres den dritten Platz. 2012 beendete der Schlussmann seine Karriere bei Beşiktaş. Im März diesen Jahres wurde er positiv auf das Coronavirus getestet.

Abwehr

Angeführt vom langjährigen Galatasaray-Kapitän Bülent Korkmaz schwang sich die Abwehr um die beiden UEFA-Cup-Sieger Fatih Akyel und Ergün Penbe sowie mit Alpay Özalan zur oft unüberwindbaren Defensiv-Reihe auf. Letzterer schaffte es sogar in die Top-Elf des Turniers. Alpay spielte zu jener Zeit in England bei Aston Villa und kehrte dorthin auch zunächst zurück. Nach Differenzen mit dem Trainer und Fans folgte jedoch zwei Jahre später der Abschied. In der Türkei lief er nie wieder auf, stattdessen beim 1. FC Köln, wo er nach knapp 50 Spielen 2007 seine Karriere beendete.

Mittelfeld

Auch Tugay Kerimoğlu verbrachte eine lange Zeit seiner Karriere im Ausland. Anfang der 2000er-Jahre wechselte der Schlüsselspieler im Mittelfeld zunächst zu den Glasgow Rangers nach Schottland, dann zu den Blackburn Rovers in die Premier League. Nach 94 Spielen für die Nationalmannschaft trat Kerimoğlu 2007 als damaliger Rekordnationalspieler zurück. Heute wird er von Emre Belözoğlu übertroffen, der damals wie heute fester Bestandteil des Mittelfeld ist. Assistiert wurde der heute 39-Jährige damals von Ümit Davala sowie dem langjährigen Hertha- und Stuttgart-Profi Yıldıray Baştürk.

Angriff 

Im Angriff bildete die Türkei eine gefürchtete Doppelspitze aus den beiden Galatasaray-Stürmern Hasan Şaş und Hakan Şükür. Şaş, der heute Co-Trainer von Fatih Terim bei den Löwen ist, wurde 2002 ebenso ins All-Star-Team des Turniers gewählt. Außerdem belegte er bei der Wahl des besten Spielers in Europa den elften Platz. Şükür erzielte mit dem Führungstreffer zum 1:0 beim Spiel um Platz drei gegen Gastgeber Südkorea nach elf Sekunden das schnellste Tor der WM-Geschichte.

Foto: Martin Rose/Getty Images