Auch wenn beim Krisengipfel des abstiegsbedrohten Gastgebers gegen das zuletzt sechsmal in Folge sieglose Fenerbahçe auf den Support der Zuschauer verzichtet werden musste, ging es doch um dringend benötigte Punkte. Nach einer schwachen Leistung unterlag der Favorit trotz zweier Platzverweise gegen den Gegner verdient mit 0:1.

Interimscoach Zeki Göle musste dabei erwartungsgemäß auf eine ganze Reihe potentieller Stammspieler verzichten. Während sich die Defensive mit Ersatztorwart Tekin, den brasilianischen Vertretungs-Innenverteidigern Jaílson und Gustavo sowie den Außenverteidigern Kaldırım und Isla quasi von alleine aufstellte, konnten weiter vorn mit Rodrigues und Kapitän Belözoğlu zumindest zwei Rückkehrer begrüßt werden. Daneben setzte Göle auf Ciğerci, Zajc, Ekici und Muriqi.

Es entwickelte sich – nicht nur stimmungsmäßig – ein Spiel auf absoluter Sparflamme, in dem die Gäste zwar klare Feldvorteile hatten, Chancen allerdings Mangelware blieben. Für den ersten Aufreger sorgte dann Konyaspor nach einer Viertelstunde: Ömer Ali Şahiner brachte einen Kopfball auf das Tor, den Tekin kurz vor dem Einschlag abfing. Zwar hatten die Gastgeber den Jubelschrei schon auf den Lippen, der Ball hatte die Linie allerdings nicht vollständig überquert und so blieb es beim 0:0. Eine zweite Chance von Şahiner verpasste zehn Minuten später das Gehäuse knapp, doch bei Versuch Nummer 3 war es dann soweit. Jaílson klärte eine Flanke von rechts genau vor die Füße von Bajić und der bosnische Mittelstürmer ließ Tekin mit einem satten Volleyschuss keine Chance (41.). So ging Fenerbahçe ohne einen einzigen Torschuss mit einem Rückstand in die Pause.

Doppelter Platzverweis hilft Fenerbahçe nicht

Zu Beginn der zweiten Hälfte sorgten zwar Zajc und der eingewechselte Türüç für die ersten Annäherungen an das Tor der Gastgeber, konnten Ersatzkeeper Taşkıran allerdings nicht vor Probleme stellen. Die gab es dafür wieder und wieder in der Hintermannschaft des 19-maligen Meisters und so rutschte Bajić nach einer Stunde nur knapp an seinem zweiten Treffer vorbei. Göle reagierte, brachte Erdinç für Belözoğlu und stellte auf ein System mit zwei Spitzen um. Dazu schwächte sich Konyaspor selbst, als zunächst der ansonsten starke Rechtsverteidiger Skubic sich ohne Not seine zweite gelbe Karte einfing und ihm zehn Minuten später Şahiner auf die gleiche Art folgte. Zwar entwickelte sich nun natürlich eine Abwehrschlacht, doch trotz der doppelten Überzahl brachte der eigentliche Favorit den Ball nur selten vor das gegnerische Tor. Stattdessen fielen selbst ballsichere Spieler wie Gustavo und Rodrigues mit teils haarsträubenden Ballverlusten auf. Am Ende erkämpfte sich Konyaspor nach sechs Minuten Nachspielzeit zu neunt drei dringend benötigte Punkte, während für Fenerbahçe die Erkenntnis bleibt, dass man in der aktuellen Verfassung nicht mal mit zwei Spielern mehr gegen einen Abstiegskandidaten punkten kann.