Das Coronavirus hält die Fußballwelt in Atem, auch die Türkei bleibt nicht verschont. Während sich fast alle Top-Ligen auf eine vorläufige Unterbrechung geeinigt haben, wird in der Süper Lig weitergespielt, allerdings vor leeren Rängen. Damit findet auch das mit Spannung erwartete Derby zwischen Beşiktaş und Galatasary am kommenden Sonntag ohne Zuschauer statt. Welche Mannschaft wird besser mit den seltsamen Verhältnissen zurechtkommen?

348 Mal sind beide Teams bislang aufeinandergetroffen. Das Derby bedeutet vor allem eines: Hitzige Atmosphäre, durch die sportliche Ungleichheiten problemlos kompensiert werden. Ganz egal, ob Beşiktaş oder Galatasaray in den letzten Jahren in einer Krise steckten, kommt es zum Derby, gelten andere Gesetze. Ausgerechnet jetzt steht also ein Geisterspiel vor der Tür. Grundsätzlich scheint vor allem die Heimmannschaft einen Nachteil zu haben, denn ihr fehlt die frenetische Kulisse besonders. Viele Geisterspiele gab es bislang nicht, in der Bundesliga steht nur das Rheinderby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln zum Vergleich.

Entscheidung über Meisterschaft?

In der Champions League mussten sowohl Paris gegen Dortmund als auch Valencia gegen Atalanta in leeren Stadien auflaufen. Wirkliche Statistiken, für wen ein Geisterspiel denn mehr Nachteile hat, gibt es nicht. Die Statistik zeigt eindeutig: Seit fünf Heimspielen ist Beşiktaş Zuhause ungeschlagen gegen die Löwen. Die eigenen Fans im Rücken tragen also durchaus dazu bei, dass die Adler Zuhause zuletzt unschlagbar waren. Allerdings wissen sie aktuell auch: Wir müssen gegen Galatasaray gewinnen, ansonsten sind die europäischen Wettbewerbe kaum noch zu erreichen. Kann es also sogar sein, dass die hohen Erwartungen der Fans die Mannschaft ein wenig gelähmt hätte? Am Sonntag wird sich zeigen, wer in diesem seltsamen Derby die bessere Figur macht. Ob die Saison in der Türkei überhaupt zu Ende gespielt wird, steht ohnehin noch in den Sternen.