Acht Punkte hinter den Europapokal-Plätzen liegt Beşiktaş gegenwärtig auf Platz fünf. Die spielerische Weiterentwicklung unter Yalçın wird in der Tabelle nicht ersichtlich. Für das Erreichen des Saisonziels braucht Beşiktaş nun eine Serie. Gegen den Tabellen-Vorletzten Ankaragücü wäre alles andere als ein klarer Heimsieg eine herbe Enttäuschung.

Wenn Sergen Yalçın von Beginn an Trainer am Dolmabahçe-Palast wäre, würde Beşiktaş jetzt um die Meisterschaft mitspielen – in dieser These sind sich die Fans der "Schwarzen Adler" und ein Großteil der türkischen Experten einig. Der ehemalige Spieler der Schwarz-Weißen hat dem aktuellen Tabellenfünften der Süper Lig den lange vermissten Offensiv-Stil zurückgegeben und lässt die Mannschaft frei aufspielen. Ob sich aber der angewachsene Punkte-Abstand auf die Spitzenplätze der Liga nach einer enttäuschenden Hinrunde noch aufholen lässt, ist zu bezweifeln. Zwar spielt Beşiktaş unter Yalçın wieder deutlich attraktiveren Fußball, doch in den wegweisenden Spielen gegen Başakşehir und Sivas zahlte das Team um Kapitän Burak Yılmaz Leergeld für zahlreiche vergebene Chancen und blieb beide Male ohne Sieg.

Das im Sommer erklärte Minimalziel Europapokal-Platz ist mit Rang vier derzeit acht Punkte entfernt – eine Mega-Distanz, zumal nur die sich dort befindenden Überflieger von Sivas aktuell einzubrechen drohen. Neben der Hoffnung auf Ausrutscher der Konkurrenz benötigt Beşiktaş jetzt auch zwangsläufig eine echte Siegesserie. Dazu muss sich die Chancenverwertung deutlich bessern und vermeintliche kleine Gegner dürfen zu keinem Stolperstein werden. Dies trifft auch auf den kommenden Kontrahenten am Freitagabend zu: Zum Auftakt des 25. Spieltags empfängt Beşiktaş im Vodafone-Park den Tabellenvorletzten Ankaragücü. Mit einem Heimsieg – der von allen erwartet wird – würden die Adler den Abstand auf die Europapokal-Plätze zumindest vorübergehend auf fünf Punkte dezimieren.