In einer fulminanten zweiten Halbzeit hatte Beşiktaş Tabellenführer Trabzon am Rande einer Niederlage. Nach einem Sörtloh-Lucky-Punch stand am Ende dennoch nur ein 2:2-Unentschieden und das Empfinden, dass sich die fußballerisch bessere Mannschaft an diesem Tag nicht durchgesetzt hatte. Der Frust am Bosporus sitzt tief. 

Ein designierter Beşiktaş-Trainer Sergen Yalçın vernahm mit versteinerter Miene den Treffer von Trabzons Alexander Sörtloth Ausgleichstreffer zum 2:2-Unentschieden in der ersten Minute der Nachspielzeit. Der Norweger zeigte den "Schwarzen Adler" in diesem einen Moment genau das auf, was den Hausherren trotz einer zum Teil überragenden Leistung gegen den Tabellenführer der Süper Lig noch fehlt: Die Kaltschnäuzigkeit und Coolness im richten Moment einfach da zu sein und zuzupacken. Nach einem 0:1-Halbzeitrückstand – natürlich auch vom mittlerweile 19-fach erfolgreichen – Alexander Sörloth erzielt, kämpfte sich Beşiktaş in der zweiten Hälfte in beeindruckender Manier zurück und drehte die Partie kurzfristig sogar. "Wir haben wahrscheinlich das beste Spiel der Saison gezeigt", waren sich sowohl Torhüter Karius als auch die Feldspieler Elneny und 2:1-Torschütze Boateng einig: "Aber am Ende war Trabzon einfach einen Tick klüger als wir und hatte das Glück auf seiner Seite. Wahrscheinlich stehen sie deshalb auch ganz oben."

"Schiedsrichter machen jede Woche die gleichen Fehler"

Trainer Sergen Yalçın war nach der zweiten unglücklichen Niederlage in Folge (zuvor 0:1 bei Başakşehir trotz haushoher Überlegenheit) ebenfalls bedient: "Momentan sind wir im Meistschaftsrennen nicht dabei. Da fehlen uns einfach ein paar Punkte. Wir spielen gut, bekommen es aber nicht über die Zeit", erklärte der BJK-Coach. Nicht einverstanden war Yalçın auch mit der Leistung von Schiedsrichter Aydınus: "Wir reden jede Woche das Schiedsrichter auch nur Menschen sind und Fehler machen dürfen. Aber sie machen jede Woche die gleichen Fehler." Der Frust am Bosporus sitzt tief. Mit nun 37 Punkten bleibt Beşiktaş Tabellensiebter und der Abstand auf die Rivalen Galatasaray und Fenerbahçe wird sich nach dem direkten Aufeinandertreffen der beiden zwangsläufig noch vergrößern.