Am Donnerstagabend hat der letzte noch verbliebene türkische Europapokal-Teilnehmer, Başakşehir, in der Zwischenrunde der Europa League mit 1:3 bei Sporting Lissabon verloren. Durch die Klatsche droht die Türkei nun aus den Top 10-Ligen Europas zu fallen, was fatale Konsequenzen für die kommenden Spielzeiten hätte. 

Başakşehir-Trainer Okan Buruk begann in der portugiesischen Hauptstadt in einem klassischen 4-4-2-System in flacher Anordnung. Caiçara, Ponck, Škrtel und Clichy begannen in der Abwehr-Viererkette. Mahmut und İrfan bildeten die Doppel-Sechs. Višća und Gulbrandsen starteten über die Außen. Demba Ba und Crivelli bildeten die Doppel-Spitze.

Gleich zu Beginn wurde deutlich, dass der türkische Vizemeister beim letztjährigen Dritten der portugiesischen Liga NOS wenig zu bestellen hatte: Eine Ecke von Acuna verwandelte der aufgerückte Sporting-Verteidiger Coates (3.) – im wahrsten Sinne des Wortes – im Vorbeigehen. Der Uruguayer erhielt im Strafraum keine Gegenwehr und verwandelte innerhalb des Fünfmeterraums per Fuß! Auch in der Folge fanden die Türken nur schwer ins Spiel und liefen dem Ball meist nur hinterher. Schalteten die Portugiesen schnell um, hatte Başaksehir in der Defensive mit großen Problemen zu kämpfen – kurz vor der Pause mit zu großen: Eine Kombination durch die Mitte landete bei Sportings Rechtsverteidiger Ristovski, der mit einer flachen Hereingabe Šporar (43.) fand, der mit etwas Glück aus vollem Lauf ins linke untere Eck einschoss. Mit dem 0:2 war die Buruk-Elf aber noch bestens bedient.

Türkei muss im europäische Plätze bangen 

Der zweite Durchgang begann für Başakşehir erneut mit einer kalten Dusche: Mit einem langen Ball der Hausherren ließ sich die Konterabsicherung komplett aushebeln und Başakşehir hatte im vier gegen vier vor dem eigenen Strafraum erneut keine Chance gegen die flinken Portugiesen. Am Ende eines schnellen Spielzugs ließ Vietto (51.) Mert Günok keine Chance und traf zum 3:0 aus Sicht der Gastgeber. Erst nach diesem frühzeitigen Knock-Out zeigten sich auch die Türken erstmals vor des Gegners Tor, doch Višća (61.) scheiterte mit einem Flachschuss an Sportings Schlussmann Luis Maximiano. Doch dann traf der Bosnier doch noch: Per Elfmeter bezwang er Maximiano frech in die Mitte (77.) – ein seltenes Erfolgserlebnis an diesem Abend! Am Ende war es eine klare wie verdiente Niederlage für den türkischen Vizemeister, die auch für die übrigen Spitzenteams der Liga fatale Folgen haben könnte: Durch die Niederlage droht die Türkei aus den Top 10- Ligen Europas der UEFA-Fünfjahreswertung zu fallen, was bedeuten würde, dass sogar der Meister in die Champions-League-Qualifikation müsste.