In der vergangenen Saison musste der im Sommer verpflichtete Phillip Cocu nach einer 1:3-Niederlage gegen Ankaragücü die Segel streichen. Nach der jüngsten Pleite gegen den Hauptstadt-Klub werden auch die Stimmen gegen den gegenwärtigen Coach, Ersun Yanal, lauter.

Die glanz- wie erfolglose Zeit von Phillip Cocu liegt schon eine Weile zurück; genauer gesagt rund eineinhalb Jahre – und trotzdem wird sie in diesen Tagen wieder präsent. Der Grund: Die dreimonatige Amtszeit des Holländers endete einst mit einer 1:3-Niederlage gegen Ankaragücü, also genau dem Gegner, dem Fenerbahçe auch am zurückliegenden Wochenende erneut unterlag. Nach Koeman der interimsweise für einige Wochen auf Cocu folgte, hat dort bekanntlich Ersun Yanal seit nun 14 Monaten das Sagen. Nach dem gesicherten Klassenerhalt und Platz sieben in der letzten Horror-Saison war das Ziel für die aktuelle Spielzeit klar: Die Meisterschaft! Doch nach dem neuerlichen 1:2 gegen Ankara dümpeln die "Kanarienvögel" mit achten Punkten Abstand auf Spitzenreiter Trabzon auf Platz sechs herum.

Medien: Yanal hat nicht mehr den nötigen Rückhalt in der Kabine

Nach dem dritten sieglosen Spiel in Serie war die Gemütslage nach Schlusspfiff in der Hauptstadt dementsprechend im Keller. Yanal hielt sich nach türkische Medienangaben nur rund 30 Sekunden in der Mannschaftskabine auf. Danach stellte er sich vor der Presse selbst in Frage und erklärte, dass er für den Negativ-Trend die volle Verantwortung übernehme. Wie türkische Medien berichten, habe der 58-Jährige von manchen Spielen nicht mehr den nötigen Rückhalt. Resigniert er deshalb? Ein sofortiger Rücktritt ist zumindest weniger vorstellbar als eine vom Verein getätigte Entlassung. Dass Yanal dabei das gleiche Schicksal ereilt wie Ex-Coach Cocu und nach dem Ankara-Spiel Schluss ist, ist jedoch unwahrscheinlich. Doch bei einer erneuten Niederlage im Derby gegen Galatasaray am kommenden Wochen ändern sich die Vorzeichen.