Auch vier Tage nach dem Aufeinandertreffen beschäftigt das Spiel zwischen Trabzonspor und Fenerbahçe die türkische Fußballwelt. Trabzons Defensiv-Star John Obi Mikel hat sich nun zu Wort gemeldet und über rassistische Äußerungen und Anfeindungen vieler Fenerbahçe-Fans geklagt.

Mit 5:0 deklassierte Trabzon am vergangenen Dienstagabend im Viertelfinal-Hinspiel Zweitligist und Beşiktaş-Bezwinger Erzurum und steht somit mit eineinhalb Beinen in der Runde der letzten Vier. Doch die erneute Gala-Vorstellung der Bordeaux-Blauen trat am Dienstagabend etwas in den Hintergrund. Grund dafür waren die Aussagen von Defensiv-Allrounder John Obi Mikel, der sich über rassistische Äußerungen in Folge des zurückliegenden Ligaspiels gegen Fenerbahçe beschwerte. "Ich habe danach sehr viele Nachrichten auf den Sozialen Netzwerken erhalten, in denen meine Familie – auch meine Frau und meine beiden Töchter – aufs Übelste beledigt wurden. Ich kann damit umgehen, aber dass ein zweijähriges und vierjähriges Kind derart rassistisch beleidigt werden, ist inakzeptabel", so Mikel: "Diese Leute sollten nie wieder einen Fußballplatz oder ein Stadion betreten dürfen", forderte der Nigerianer.

Viel Unterstützung von Galatasaray-Fans

Gemeint sind damit vor allem Fenerbahçe-Fans, die sich in der Partie am Samstagabend Mikel als Feindbild ausgesucht hatten. Er und Fenerbahçe-Kapitän Emre Belözoğlu waren in der Schlussphase des Spiels unter anderem aneinander geraten und lösten damit eine wilde Rudelbildung aus. "Es war ein umkämpftes Spiel, wir haben gewonnen", fasste Mikel das Spitzenspiel kurz zusammen. Was den 34-Jährigen aber freute, war die Tatsache, dass sich nur kurze Zeit nach den rassistischen Äußerungen auch andere zu Wort meldeten und sich klar gegen die widerlichen Tweets und Kommentare positionierten – darunter laut Mikel auch viele Galatasaray-Fans. "So etwas darf es nicht geben. Rassismus darf kein Platz in unserer Gesellschaft haben. Wir sind alle Brüder und leben auf der gleichen Welt", so die eindringlichen Worte Mikels.

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