Der Transfer von Ricardo Rodriguez zu Fenerbahçe hängt in den Seilen. Alles hängt davon ab, ob die "Kanarienvögel" ihr Budget trotz Ausgabelimits bis zum Ende dieser Woche in den Griff bekommen. Für den Schweizer Linksverteidiger, der langsam ungeduldig wird, sollen mindestens zwei Spieler den Klub verlassen. 

Wäre die Finanzwelt im Istanbuler Stadtteil Kadıköy in Ordnung, hätte Ricardo Rodriguez wohl schon am vergangenen Wochenende gegen Başakşehir gefeiert. Doch weil es um Fenerbahçe in puncto liquide Mittel drastischer als denn je steht, wird der Transfer des Schweizer Linksverteidigers immer mehr zur Hängepartie. Klar ist: Rodriguez und der 19-fache türkische Meister haben sich auf eine Zusammenarbeit ab diesem Winter geeinigt. Auch der AC Mailand, der anfangs zehn Millionen Euro für den aussortierten Linksfuß verlangte, hat mittlerweile eingelenkt. Mit rund fünf Millionen Euro wäre Rodriguez, der als Flanken- und Freistoßspezialist gilt, ein echtes Schnäppchen für die "Kanarienvögel". Doch selbst diese Summe stellt die klammen Türken vor riesige Probleme.

Zajc und Rami sollen gehen

Der Grund: Fenerbahçe droht bei weiteren Ausgaben das nationale Financial Fairplay des türkischen Fußballverbandes zu brechen. Die Folgen wären erhebliche Konsequenzen, von weiteren Geldstrafen bis hin zum Punktabzug – was im Titelkampf der absolute Worst-Case wäre. Die einzige Möglichkeit, den Rodriguez-Deal endlich abzuschließen, ist der Verkauf von Stars. Türkischen Medienberichten zufolge sollen in dieser Woche noch Zajc und Rami den Klub verlassen. Während für den Slowenen der einst gehandelte italienische Markt erkaltet ist und nur noch Saudi-Arabien eine Option sei, könnte Rami ins Heimatland nach Frankreich zurückkehren. Wie auch immer: Ohne sofortige Geldeinsparungen wird Rodriguez nicht kommen. Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit.

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