Fenerbahçe-Präsident Ali Koç hat am Montagabend seiner Meinung erneut laut Kund getan. Er bezeichnete unter anderem den türkischen Fußball als so finanziell zerbrochen, dass er ohne sofortige Maßnahmen nicht mehr zu retten sei.

Am Montagabend berichteten türkische Medien über die vergangenen Halbjahres-Bilanzen der drei "Großen" – gemeint sind Galatasaray, Fenerbahçe und Beşiktaş. Während die Schwarzen Adler mit einem Verlust von 151 Millionen TL weiter ins finanzielle Minus rutschen, konnten die Rivalen aus Kadıköy und Beyöğlu mit 27 Mio. beziehungsweise 75 Mio. TL zumindest kleine Gewinnen verbuchen. Im Vergleich zu den angehäuften Schuldenbergen sind diese Beträge trotzdem nicht wirklich relevant. Und genau deshalb schlägt Fenerbahçe-Boss Ali Koç erneut Alarm.

"Wir sind im internationalen Vergleich nicht mehr wettbewerbsfähig"

Der Präsident des 19-fachen türkischen Meisters bezeichnete am Montag den türkischen Fußball als wirtschaftliches Wrack, das finanziell komplett zerbrochen sei. Harte Worte für einen Geschäftsmann, der als Klub-Chef selbst in die alltäglichen kaufmännischen Tätigkeiten mit eingebunden ist. Nach Koçs Ansicht sei der türkische Fußball nur zu retten, wenn der Verband die nationalen Financial Fairplay-Regeln aufheben würde und so wieder umfassender investiert werden könne. "Wir haben jetzt lange genug gesehen, dass wir das UEFA-Konzept nicht umsetzen können. Wir sind im internationalen Vergleich nicht mehr wettbewerbsfähig und das wird sich auch nicht ändern, wenn sich allgemein nichts ändert", findet Koç. Diesbezüglich leistet Koç auch ungewohnten Beistand an Stadt-Rivale Beşiktaş, die ebenfalls gegen den TFF rebellieren. Kurzfristig gesehen droht Fenerbahçe der Verlust von Stars. Nur so lässt sich auf die Schnelle Geld einsparen. Gestern bestätigte sich das vorzeitige Leih-Ende von Victor Moses (2,7 Mio. Euro Gehalt), der mit sofortiger Wirkung zu Inter Mailand weiterzieht. Nachzügler sind bis zum Ende der Transferperiode nicht ausgeschlossen.

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