Er forderte es vehement, doch bekommen wird er wohl nicht, was er sich wünscht. Die Sache mit den Winter-Transfers beim FC Bayern scheint sich im Sande zu verlaufen. Kaum Spieler, ein extrem schwerer Saisonstart und die Gewissheit: Der Titel könnte schon im Februar verspielt sein. Und damit auch die Zukunft von Hansi Flick.

Bis zum Saisonende ist Flick Trainer der Münchner. Was dann passiert, sollte sich entscheiden, nachdem man das Abschneiden der Mannschaft vor Augen hat. Will Flick langfristig Trainer bleiben, muss er mit einem Rumpfkader gegen stärkere Mannschaften bestehen. Er warnte die Bosse eindringlich: Mit diesem Kader überstehen wir den Saisonstart, wo es unter anderem gegen Schalke, Leipzig und im Pokal gegen Hoffenheim geht, kaum! Die Resonanz von Sportdirektor Hasan Salihamidžić: Bitte solche Aussagen nicht in der Öffentlichkeit. Verständlich, dass der Markt im Winter sehr wenig hergibt, aber: Hätte man im Sommer vernünftig geplant und eingekauft, wäre man jetzt nicht in solch einer riskanten Situation.

Keine Fehlereingeständnisse

Schon im August letzten Jahres hätte man wissen müssen: Unser Kader ist viel zu klein. Verletzen sich zwei, drei Schlüsselspieler, können wir die Ausfälle nicht kompensieren. Gewusst hatte man es, getan jedoch wurde wenig bis gar nichts. Erst musste sich Niko Kovač mit dem minimalistischen Kader herumschlagen, nun muss es Flick. Von ihm werden Titel erwartet, Rücksicht auf die fehlenden Spieler nimmt keiner. Man kann den Bayern getrost vorwerfen: Ihr setzt die Trainerkarriere des Hansi Flick gewaltig aufs Spiel. Denn steht der Rekordmeister am Ende ohne Titel da, scheint es aussichtslos, dass Flick trotzdem weiterarbeiten darf. Und das, obwohl er nichts, aber auch gar nichts für die hypothetisch erfolglose Saison könnte. Auf ein "JA, wir haben große Fehler gemacht“ von Salihamidžić, Rummenigge und Co. wird man wohl vergeblich warten…

Foto: Alexandra Beier/Getty Images

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