Am Sonntag sorgte die Pressekonferenz von Fenerbahçe-Präsident Ali Koç für Aufsehen. Der 52-jährige Geschäftsmann bezichtigte Ligakonkurrent falscher Geschäfte und als Paradebeispiel für das lückenhafte System des türkischen Fußballs. Nun äußern sich die Bordeaux-Blauen zur Thematik und legen dafür ihre kompletten Finanzen offen. 

Trabzonspor zieht blank – zumindest was die finanziellen Geschicke des Klubs betrifft. Als Antwort auf die Anschuldigungen von Fenerbahçe-Präsident Ali Koç, der dem Schwarzmeer-Klub dubiose Zahlungsvorgänge in den letzten fünf Jahren und die Nichteinhaltung der nationalen Ausgabelimits beschuldigte, legt Trabzon nun seine Finanzen offen. In einer offiziellen Stellungnahme auf der Homepage des Vereins werden Ein- und Ausgaben aus Spielerverkäufen und Sponsorenverträgen aufgelistet. So hatte Trabzon 2019 durch den Verkauf von Yusuf Yazıcı (17 Mio. Euro), Einnahmen aus der Kapitalerhöhung (12 Mio. Euro), dem Trikotsponsor (3. Mio. Euro), dem Vertrag mit Huawei (2,7 Mio. Euro), Produktverkäufen (7 Mio. Euro) sowie den UEFA-Prämien (5 Mio. Euro) Gesamteinnahmen von rund 46 Millionen Euro zu verzeichnen.

Trabzon hat Personaletat um fast die Hälfte gekürzt 

Dagegen stehen rund zehn Millionen an Ausgaben für die 17 Spieler, die man zwischen Mai und August transferiert hat. Die Klub-Verantwortlichen bekräftigten zudem, dass der Personaletat von 39 Millionen Euro auf 21 gesenkt wurde und nur ein Drittel des gesamten Etats für neue Spieler investiert wurde. Mit dem Rest zahlte man die Schulden ab, von denen auch Trabzon nicht zu wenig hat. Der Klub sei mittelfristig finanziell trotzdem gesund, da sich der Kader seit geraumer Zeit stetig weiter entwickelt – sportlich und wirtschaftlich. Bereits zur neuen Saison soll die 100-Millionen-Marke geknackt werden. Mit den Talenten Uğurcan Çakır (20 Mio. Euro) und Abdülkadir Ömür (23 Mio. Euro) versprechen sich die Bosse zusätzliche Einnahmen.