Er sollten nur noch die Formalitäten zu klären sein: Der Transfer von Jérome Boateng, vermutlich zum FC Arsenal, schien schon fast in trockenen Tüchern zu sein. Obwohl die Bayern ihm keine Steine in den Weg legen wollten, hat sich die Sachlage nun wieder geändert: Es scheint, als ob er definitiv bleiben muss!

Im Trainingslager in Katar wollte sich Boateng für einen möglichen neuen Verein empfehlen. Es verwunderte ohnehin, dass die Bayern durchklingen ließen, einem Transfer aller Voraussicht nach zuzustimmen. In der Münchner Defensive klafft ein großes Loch, denn die schweren Verletzungen von Niklas Süle und Lucas Hernández können kaum kompensiert werden. Aktuell sind zwei Plätze in der Viererkette fest vergeben. Links hat sich Alphonso Davies festgespielt. Im Zentrum agiert David Alaba, der als Aushilfsverteidiger zuletzt phänomenal auftrat. Auf der rechten Seite war eigentlich Benjamin Pavard eingeplant. Der Franzose muss jedoch neben Alaba ins Zentrum rücken, denn ein weiterer Innenverteidiger ist nicht mehr vorhanden.

Trotz Mangel nur Ersatz

Normalerweise hatte Javi Martínez neben Alaba agiert, doch der Spanier verletzte sich im letzten Spiel vor der Winterpause und wird den Saisonauftakt verpassen. Rechts muss Joshua Kimmich auflaufen. Und das, obwohl er von Flick eigentlich dauerhaft im Mittelfeld eingeplant ist. Die Personalsituation lässt jedoch keine andere Aufstellung zu. Diese Konstellation scheint fix. Wofür also braucht man Boateng? Sollte in der ohnehin schon arg dezimierten Bayernabwehr noch einer ausfallen, ist überhaupt kein Ersatz mehr vorhanden. Für Boateng heißt das: Ich muss bleiben, und zwar nur, damit noch ein gesunder Verteidiger auf der Ersatzbank sitzt. Einen Abgang können sich die Münchner keinesfalls leisten. Es wird wohl ein hartes Halbjahr, dem sich der Weltmeister nun unterziehen muss.

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