Wie türkische Medien übereinstimmend berichten, stehe Galatasaray unmittelbar vor einem Transfer von Arda Turan. Bis auf die Rückkehr einer fast vergessenen Identifikationsfigur, wird sich der Wechsel des 32-jährigen Türken aber nicht rentieren. Viel mehr läuft “Cim Bom” Gefahr, den nächsten Transfer-Flop zu landen. Ein Kommentar von LIGABlatt-Redakteur Mario Herb.

Arda Turan dominiert dieser Tage die Sport-Ressorts der türkischen Presse. Nach mehreren Eklats samt Gerichtsverhandlungen und einer Beinahe-Gefängnisstrafe in der jüngeren Vergangenheit, diesmal zumindest wieder in sportlicher Hinsicht. Der 32-jährige Offensivmann steht laut Medienberichten kurz vor einem Wechsel von Başakşehir zum türkischen Rekordmeister Galatasaray. Jenem Klub, für den er schon im Jugendalter die Schuhe band und später sechs Jahre als Profi diente. Sein Handkuss gegenüber Galatasaray-Trainer Fatih Terim beim Gastspiel seines Noch-Arbeitgebers Başakşehirs im Türk Telekom Stadyumu ließ erste Gerüchte über eine Rückkehr aufflammen. Seither befeuerte Arda die Spekulationen mit Social-Media-Postings zusätzlich selbst. Und auch Fatih Terim zeigte sich, ob einer möglichen Rückkehr seines “Ziehsohns” nicht abgeneigt. Am Freitag berichten türkische Medien, Arda habe bereits einen Vertrag über anderthalb Jahre bei den Löwen unterzeichnet.

Arda wäre keine sportliche Verstärkung – Im Team würde neuer Stress drohen 

Ohne Frage, die breite Masse der Galatasaray-Fans würde sich über eine Rückkehr Ardas freuen. Und wahrscheinlich würde sie dem Klub – ob über kurz oder lang – einen regelrechten Hype generieren. Sportlich wäre eine Verpflichtung des 100-fachen türkischen Nationalspielers, der faktisch noch immer im Besitz des FC Barcelona ist, fast schon zum Scheitern verurteilt.

279 Minuten hat Arda Turan in dieser Spielzeit für Başakşehir vorzuweisen – einmal davon von Beginn an; am zweiten Spieltag bei der 1:2-Niederlage gegen Fenerbahçe. Die Ausbeute: Null Tore, null Vorlagen. Seinen letzten Treffer erzielte der einst gefürchtete Mittelfeldstar im April 2018 bei einem 3:1-Sieg über Kayseri. Galatasaray – oder besser gesagt Fatih Terim – will Arda trotzdem – und riskiert dabei den nächsten Transfer-Flop zu landen. Im Sommer fokussierte sich alles auf die Verpflichtung von Radamel Falcao. Dass der kolumbianische Torjäger später rund zwei Monate verletzt war, ist den Löwen zwar nur bedingt vorzuwerfen. Sehr wohl aber der Umstand, dass sich die Mannschaft wegen des Falcao-Wahns nicht richtig wertgeschätzt fühlte. Ein ähnlicher Tumult könnte auch bei einer Verpflichtung von Arda drohen. Ob Arda, der in den letzten Monaten des Öfteren berechtigte Kritik wegen seiner mangelnden Fitness ernten musste, den ohnehin physisch schwächelnden Löwen helfen würde, ist die nächste Frage. Nach einem Transfer-Sommer, der mit N´Zonzi, Seri – und mit Abstrichen auch Falcao – als ungenügend zu bewerten ist, droht Galatasaray gleich im Winter mit einer falschen Entscheidung nachzulegen!