Galatasaray hat am Samstagabend gegen den Tabellenletzten Ankaragücü drei schon sicher geglaubte Punkte in den letzten Minuten aus der Hand gegeben. Die Treffer von Feghouli (53.) und Belhanda (83.) reichten am Ende nicht. Das 2:2-Remis sorgt bei "Cim Bom" für weiteren Frust.

Galatasaray-Trainer Fatih Terim konnte im Vergleich zur 0:5-Schlappe in der Champions League bei Paris St.-Germain wieder auf Radamel Falcao als Sturmspitze setzen. Auch Sofiane Feghouli auf der rechten Außenbahn sowie Ömer Bayram im Mittelfeld begannen gegen Ankara. Steven N’Zonzi stand nach seiner Suspendierung am Freitag erwartungsgemäß nicht im Kader.

Galatasaray begann vor eigenem Publikum durchaus forsch und versuchte durch eigenen Ballbesitz, Dominanz auszustrahlen. Zudem sorgte der im zentralen Angriff positionierte Radamel Falcao für ständige Unruhe – und vor allem Respekt – beim Tabellenletzten aus der Hauptstadt. Der Kolumbianer war es auch, der nach Vorarbeit von Rechtsverteidiger Mariano die erste große Chance des Spiels nach zehn Minuten zu verzeichnen hatte. In der Folge hielt "Cim Bom" zwar weitestgehend den Ball in den eigenen Reihen, gefährlich wurde es aber nur selten. Mario Lemina (18.) und erneut Radamel Falcao (31.) verfehlten mit ihren Abschlüssen den Führungstreffer. Sedat Ağçay (30.) sorgte auf Seiten der Gäste für die einzig nennenswerte Chance. Torwart Muslera parierte den Schuss jedoch großartig. Eine Halbzeit, in der Galatasaray versuchte der Favoritenrolle gerecht zu werden, dies aber nur zu wenigen Zeitpunkten umsetzen konnte, endete mit 0:0.

Unfassbar: Galatasaray gibt Spiel in den letzten Minuten aus der Hand

Zu Beginn des zweiten Durchgangs schaltete Galatasaray dann einen Gang höher und erspielte sich binnen kürzester Zeit eine Vielzahl an Chancen: Zunächst verzog Falcao noch knapp (51.), dann scheiterte Belhanda (52.) am parierenden Gäste-Keeper Korcan Çelikay. Doch mit der dritten Gelegenheit sollte es klappen: Nach Vorarbeit von Ömer Bayram versenkte Sofiane Feghouli (53.) das Leder zum mittlerweile überfälligem Führungstreffer. Das 1:0 war für Galatasaray jedoch kein Wirkungstreffer, die sich ab sofort wieder mehr zurück setzten. Fatih Terim brachte für mehr Stabilität den erfahrenen Selçuk İnan für Mario Lemina ins Spiel (65.). Die Gäste kamen indes kaum mehr von den Kasten von Fernando Muslera. Stattdessen flog Ankaras einziger Stürmer Orgill (73.) nach seiner zweiten gelben Karte mit Gelb-Rot vom Platz. Dann die Vorentscheidung: Ante Kulasic foulte den eingewechselten Taylan Antalyalı im Strafraum; Belhanda (83.) trat an und verwandelte zum 2:0. Doch auch Ankara bekam nach einem Marcão-Foul noch einen Elfmeter zugesprochen, den Parlak verwandelte – nur noch 2:1 aus Sicht der Löwen. Und tatsächlich passierte es noch: In der ersten Minute der Nachspielzeit erzielte Ankaras Kitsiou den Ausgleich – der Wahnsinn war perfekt. Ankara fand über 85 Minuten praktisch nicht statt und entführte am Ende dennoch einen Punkt aus dem Türk Telekom Stadyumu.