Die ebenso peinliche wie verdiente Niederlage gegen Tuzlaspor ist nur ein weiterer Tiefpunkt in der Saison des amtierenden Meisters. Besserung ist vorerst nicht in Sicht.

Während die Spielzeit für Fenerbahçe einer Achterbahnfahrt gleicht und sich Beşiktaş nach einem schlechten Start national absolut stabilisiert hat, zeigt die Formkurve für die „Löwen“ nach unten. Platz 8 ist natürlich schon unter den Erwartungen, dass aber gegen keinen Gegner auf Augenhöhe gewonnen werden konnte, sollte den Gelb-Roten zu Denken geben. Das äußerst prominent verstärkte Team hinkt den eigenen Ansprüchen meilenweit hinterher. Verletzungspech ist das eine und kaum ein Team kann die ersten drei Stürmer einfach so ersetzen. Leider bringen aber auch die gesunden Spieler nicht die Leistung, die eines Meisters und Meisterschaftsfavoriten würdig wäre. Ob nun gesetzte und arrivierte Kräfte wie Nagatomo, Mariano oder Belhanda oder prominente Neuzugänge wie Seri oder Nzonzi: keiner erweckt den Anschein, als hätte er der aktuellen Situation etwas entgegenzusetzen. Wenn nach einem Heimspiel gegen einen Drittligisten ein 16-jähriger Innenverteidiger der einzige Spieler ist, der annähernd Normalform erreicht, liegt einiges im Argen.

Die zweite Garde drängt sich nicht auf

Genau das dürfte auch der Punkt sein, der Fatih Terim am meisten zu schaffen macht. Gegen Tuzlaspor setzte er vornehmlich auf Spieler, die bisher außen vor waren oder zumindest in der Rangordnung nicht ganz oben stehen. Es war vermutlich noch nie so einfach, mit einer ansprechenden Leistung im Pokal auch in der Liga oder Champions League zum Einsatz zu kommen. Stattdessen unterboten die Ersatzkräfte die Leistungen ihrer Kollegen. Vor allem Emre Mor und Jimmy Durmaz dürften sich selbst eigentlich tendenziell in der Stammelf sehen. Argumente dafür geliefert haben sie nicht. Selbst der eingewechselte Adem Büyük fiel gegen den Zweiten der Dritten Liga nur durch unsportliches Verhalten auf und dürfte ins zweite Glied zurückkehren, sobald die Stammkräfte wieder bereit stehen. Sechs Spiele muss Galatasaray in dieser Form noch durchstehen (vier in der Liga, eins in der Champions League und das Rückspiel im Pokal). Spätestens zum Jahreswechsel wird dann alles auf den Prüfstand gestellt werden, um dem aktuellen Negativtrend endlich Einhalt zu gebieten.