Der 19-fache Meister kommt derzeit nicht so recht von der Stelle. Auf Siege folgen Punktverluste auch gegen schwächere Teams. Während die großen Konkurrenten unter der Woche in Europa ran müssen, bereitet man sich in Kadıköy auf Göztepe vor.

Die Hoffnung von Ersun Yanal ruht dabei auf seinen Stürmern. Max Kruse und Vedat Muriqi fehlten gegen Malatyaspor an allen Ecken und Enden. Da auch der eigentliche Muriqi-Ersatz Mevlüt Erdinç passen musste, klaffte im Sturmzentrum eine riesige Lücke, die weder Alper Potuk noch Garry Rodrigues oder gegen Ende Allrounder Ozan Tufan schließen konnten. Zumindest der Deutsche ist mittlerweile wieder ins Teamtraining eingestiegen und könnte eine Option gegen den Tabellenneunten werden. Zwar konnte sich Kruse bisher noch nicht selbst in die Torschützenliste eintragen, als bester Vorlagengeber und Lenker in der Offensive würde er die Qualität allerdings deutlich anheben und auch Kapitän Emre Belözoğlu im Spielaufbau entlasten.

Keine Alternativen zum „dynamischen Duo“

Bliebe die Frage, wer in vorderster Front die Zuspiele verwerten soll. Hinter Muriqi steht noch ein großes Fragezeichen und auch Erdinç wird wohl weiter ausfallen. Weitere Optionen bietet der Kader allerdings nicht. Potuk zeigte sich im letzten Spiel zwar sehr fleißig, ein Torjäger wird er in diesem Leben allerdings nicht mehr. Auch Rodrigues fehlt vor dem Tor oft die Kaltschnäuzigkeit. Dazu liegen seine Qualitäten klar im Antritt und im Eins-gegen-Eins, weshalb er auf Linksaußen deutlich besser aufgehoben ist. Während für Victor Moses ähnliches gilt, scheinen die Offensiven aus der zweiten Reihe derzeit komplett außen vor zu sein: trotz des 0:0 blieben Türüç, Zajc und Kadıoğlu 90 Minuten auf der Bank. Yanal brachte stattdessen Jaílson und Arslan. So oder so wären die drei genannten aber ebenfalls keine Alternative für das Zentrum. Im Moment heißt es daher, hoffen auf Muriqi oder ein System mit der falschen Neun Max Kruse. Der Zeitpunkt für sein erstes Saisontor könnte besser nicht sein.