Die erste Europapokal-Woche ist vorüber – und bei den türkischen Vertretern die Euphorie-Stimmung bereits verflogen. Beşiktaş verlor gegen den vermeintlich schwächsten Gruppengegner, Trabzon war in Spanien ohne Chance, Başakşehir wurde in Rom deklassiert. Einzig Rekordmeister Galatasaray wahrte mit dem Punktgewinn in Brügge den türkischen Fußball vor einer schwarzen Woche.

So vieles sollte anders werden, als in der vergangenen Europapokal-Saison. Nach zum Teil peinlichen Auftritten gegen Sarpsborg, Malmö und Genk, will sich Beşiktaş in der neuen Saison auf europäischer Bühne wieder deutlich besser präsentieren. Doch für die "Schwarzen Adler" setzte es – wie in der heimischen Liga – einen Fehlstart nach Maß. In der Slowakei bei Slovan Bratislava verlor man durch zwei späte Tore mit 4:2. Torwart Karius leistete sich erneut einen dicken Bock, der zur slowakischen Führung führte. Eigentlich erklärte Trainer Abdullah Avcı das Spiel gegen den slowakischen Rekordmeister zur Pflichtaufgabe, wolle man in der Gruppe mit Braga und Wolverhampton eine gute Chance aufs Weiterkommen haben. Nach der Auftaktniederlage dürfte dies eine überaus schwierige Aufgabe werden.

Başakşehir wird in Rom zerpflückt, Uğurcan bewahrt Trabzon vor höherer Niederlage

Nach Jahren der sportlichen Tristesse freute sich auch Trabzon auf die Rückkehr aufs internationale Parkett. In Getafe hatte der Vorjahresvierte der Süper Lig aber wenig zu melden. Am Ende lag es einzig an Torwart Uğurcan Cakır, dass die Bordeaux-Blauen nicht höher als 0:1 verloren. Mert Günök konnte dies eben nicht verhindern. Der Başakşehir-Torhüter bekam im historischen Stadio Olimpico gleich vier Treffer der heimischen Roma eingeschenkt. Besonders der in Italien als größtes Talent der letzten Jahre gefierte Zaniolo wirbelte den Vizemeister auseinander.

Und so war es nur Galatasaray, die mit einem blauen Auge davon kamen und mit dem Punktgewinn beim belgischen Meister Brügge Haltung bewahrten. Doch in der Hammer-Gruppe mit Real und PSG wären sechs Punkte gegen die Belgier eigentlich Pflicht, macht man sich ernsthaft Hoffnungen auf das Achtelfinale.